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# taz.de -- Der Arzt als Samenspender
> Ein Mediziner hat das Sperma für seine Patientinnen selbst geliefert
Von Marion Mück-Raab
Andreas Hammel, Reproduktionsmediziner in Erlangen und Vorsitzender des
Arbeitskreises Donogene Insemination, will wohl auf Nummer sicher gehen: Er
hat seine Kollegen öffentlich aufgefordert, eidesstattlich zu erklären,
dass keiner als Samenspender in der eigenen Einrichtung tätig wurde. Dem
Verein gehören vor allem Ärzte an, die kinderlose Paare mit Spendersamen
behandeln.
Anlass für die Forderung ist der jetzt öffentlich gewordene Fall eines
Mediziners, der im Jahr 1979 eine Patientin mit eigenem Samen behandelt
haben soll. Diese wusste nichts davon, sie ging von einer anonymen
Fremdspende aus. Mit dieser unklaren Herkunft wollte sich die Tochter nicht
abfinden. Sie suchte nach dem genetischen Vater, fragte den Arzt der
Mutter, der sich an nichts erinnern konnte. Sie recherchierte auch über
DNA-Datenbanken nach genetischer Verwandtschaft. Und wurde fündig: Es war
der Arzt der Mutter.
Ob dieser Fall die Spitze eines Eisberges ist? Darüber machen sich die
Mitglieder des Vereins Spenderkinder ihre Gedanken. Es ist jetzt der dritte
ihnen bekannte Fall in Deutschland, bei dem sich herausgestellt hat, dass
der Arzt eigenes Sperma verwendet hat. Zwar wurde im vergangenen Jahr vom
Gesetzgeber ein nationales Samenspenderregister eingerichtet, dort werden
aber nur Daten von Kindern gespeichert, die seit 1. Juli 2018 geboren
wurden. Für die Altfälle wurde keine Regelung getroffen. „Wir wünschen uns
sehr, dass da noch nachgebessert wird“, so eine Sprecherin der
Spenderkinder.
28 Feb 2019
## AUTOREN
Marion Mück-Raab
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