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# taz.de -- Ewiges Lob für Luka
> Bei Europas Spitzenklubs ist Luka Jovic begehrt, im serbischen
> Nationalteam dagegen Ersatzkraft. Gegen die DFB-Elf will er spielen
Bild: Mal wuchtig, hier gegen Inter Mailand mit Gefühl: Jovic ist ein vielseit…
Von Tobias Schächter
Adi Hütter sagte dann doch noch etwas über Luka Jovic. Der 21 Jahre junge
Serbe hatte Eintracht Frankfurt schließlich vergangenen Donnerstag mit
seinem Tor zum 1:0-Sieg bei Inter Mailand erstmals seit 1995 wieder ins
Viertelfinale der Europa-League geschossen und war auch am Sonntag beim
„dreckigen Sieg“ gegen den 1. FC Nürnberg (1:0) in der Liga wieder einer
der Besten. „Luka hat so viel Power nach vorne und nach hinten“, sagte also
Eintracht-Trainer Hütter. Dann aber stoppte der Österreicher und erklärte:
„Ich möchte nicht jedes Mal Lobeshymnen auf Jovic singen.“
Schon früh in der Saison hatte Hütter erklärt: „Luka hat das Potenzial zur
Weltklasse.“ Diese Einschätzung bestätigt sich Woche für Woche. Er verfügt
nicht nur über eine „Eiseskälte im Abschluss“ (Hütter). Jovic deckt den
Ball mit seinem wuchtigen Körper wie eine Mauer perfekt ab, ist
kopfballstark, technisch perfekt und mit seiner außergewöhnlichen
Schusstechnik aus jeder Position gefährlich. Seine Statistik ist
beeindruckend in dieser Saison. In 36 Pflichtspieleinsätzen für die
Eintracht erzielte er 22 Treffer und bereitete 7 vor. Zuletzt gefiel er
auch als Ballverteiler aus dem Mittelfeld heraus.
Mit Jovic, Kostic und Mijat Gacinovic stehen alle drei Serben der Eintracht
im Aufgebot von Nationaltrainer Mladen Krstajic für das Test-Länderspiel an
diesem Mittwoch gegen Deutschland in Wolfsburg. Doch lediglich der linke
Flügelflitzer Kostic hat im Nationalteam einen Stammplatz. Jovic hat erst
drei Länderspiele absolviert, kommt nur selten zum Einsatz, obwohl ihm
Krstajic „enormes Potenzial“ zuschreibt. Doch der ehemalige
Bundesligaverteidiger von Werder Bremen und dem FC Schalke setzt in der
gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung auf Aleksandar Mitrovic vom englischen
Erstligaletzten FC Fulham als zentrale Spitze. Mitrovic (23 Tore in 46
Länderspielen) war auch bei der WM in Russland gesetzt, Jovic kam nur eine
einzige Minute zum Einsatz.
Bei der WM enttäuschten die Serben, sie verloren alle drei Vorrundenspiele.
Der Test in Deutschland ist der letzte vor dem Beginn der EM-Qualifikation,
in der Serbien sich in der Gruppe gegen Portugal, die Ukraine, Litauen und
Liechtenstein zum ersten Mal nach 20 Jahren wieder für eine EM
qualifizieren will. Das Team hat seine Stärke in der Offensive, in der
Sergej Milinkovic-Savic von Lazio Rom und Dusan Tadic von Ajax Amsterdam
die Fäden ziehen.
Dass in Luka Jovic Großes schlummert, hat sich auch bei den Top-Klubs in
Europa rumgesprochen. Interesse soll es auch beim FC Barcelona geben.
Demnächst wird die Eintracht eine Kaufoption für den 2017 von Benfica
Lissabon ausgeliehenen Stürmer ziehen. 12 Millionen Euro soll die hoch
sein, doch Jovic ist auf dem irren Transfermarkt bereits ein Vielfaches
wert. Jovic fühlt sich wohl in Frankfurt, er sagte bereits: Wenn wir die
Champions-League erreichen, werden sie mich hier nicht los. Von der
Königsklasse liegt die Eintracht nach dem Sieg gegen Nürnberg nur noch
einen Zähler entfernt.
Der Wechsel zu Benfica, auf das die Eintracht nun im Europapokal trifft,
kam für das Talent, das schon mit 16 in der Profi-Elf von Roter Stern
Belgrad debütierte, zu früh. „Im Gegensatz zu der Zeit bei Benfica bin ich
in Frankfurt ein richtiger Profi geworden“, erzählte Jovic nach seinen fünf
Toren beim 7:1 gegen Düsseldorf (Vereinsrekord): „Ich wusste, dass das hier
meine Chance ist, mich im Profifußball durchzusetzen.“ Bei der Eintracht
traf er zuerst auf Trainer Niko Kovac , einen Disziplinfanatiker. „Niko hat
mir sehr viel geholfen, mich als Spieler und Typ weiterzuentwickeln“,
erzählt Jovic und ergänzt: „Nun gibt mir Adi Hütter Freiheiten.“ Diesen
Mittwoch nun hofft Luka Jovic auf seinen Einsatz gegen Deutschland. Er
sagt: „In Anbetracht der Tatsache, dass ich nicht so oft einberufen worden
bin, will ich natürlich das Beste daraus machen.“
20 Mar 2019
## AUTOREN
Tobias Schächter
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