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# taz.de -- Bremen prüft Druckraum
> Für einen Drogenkonsumraum in Bremen soll eine Studie im Auftrag des
> Senats mögliche Konzepte untersuchen. Die Grünen kritisieren, dass
> Suchtkranke bislang vom Hauptbahnhof verdrängt werden
Von Jean-Philipp Baeck
Der Senat prüft die Einrichtung eines Drogenkonsumraums in Bremen. Das geht
aus einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen hervor. Demnach wurde das
Institut für Public Health und Pflegeforschung an der Uni Bremen mit einer
Machbarkeitsstudie beauftragt, die unter anderem klären soll, welchen
Bedarf es dafür gibt und welches Konzept in Bremen geeignet wäre.
Ergebnisse der Studie sollen Ende Juni vorliegen.
Hintergrund der Anfrage ist das im September beschlossene neue
„Sicherheitsprogramm“ für den Bereich des Hauptbahnhofes, zudem auch die
Prüfung der Möglichkeit zähle, inwieweit die Einrichtung eines
Drogenkonsumraums die Situation von Suchtkranken verbessern kann.
Rechtlich ist es seit dem Jahr 2000 legal, einen Drogenkonsumraum
anzubieten – als eine Einrichtung, in der Abhängige die Gelegenheit haben,
selbst mitgeführte Drogen zu konsumieren. Damit sollen unter anderem
Infektionskrankheiten vermieden werden, die sich Abhängige zuziehen, wenn
sie sich vor dem Setzen einer Nadel zum Beispiel nicht waschen können, aber
auch Anwoh-nerInnen andernorts entlastet werden, an denen sich Abhängige in
der Öffentlichkeit einen Schuss setzen.
Für die vom Senat beauftragte Studie sollen dazu nun auch Interviews, etwa
mit PolizistInnen und SozialarbeiterInnen geführt werden.
Der grüne Gesundheitspolitiker Nima Pirooznia betont, dass es sich bei den
Betroffenen um Erkrankte handelt, denen Hilfe angeboten werden müsse. „Ein
Druckraum wäre so ein Angebot und für eine Großstadt wie Bremen genau der
richtige Schritt“, sagt er. Der Raum müsste zentral liegen und am besten
mit den Hilfsangeboten einer Suchthilfe-Einrichtung verbunden sein.
Kritik hat der Grüne an der Politik von SPD-Innensenator Ulrich Mäurer am
Bahnhof. Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen finde dort ein
Verdrängungsmechanismus statt: „Sucht-erkrankte Menschen werden jetzt
verschoben“, sagt Pirooznia. „Meine Beobachtung ist, dass man die Leute nun
statt am Hauptbahnhof an der Haltestelle am Dobben antrifft. Das ist ja
nicht die Lösung.“
7 Mar 2019
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