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# taz.de -- Streik gegen die Ungerechtigkeit
> Zu wenig Personal, zu wenig Geld, zu hohe Arbeitsbelastung:
> Schulsozial*arbeiterinnen, Erzieher*innen und Lehrer*innen gingen am
> Dienstag für höhere Löhne und mehr pädagogisches Fachpersonal auf die
> Straße
Von Stefan Simon
Rund 800 Menschen haben am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben für eine
bessere Bezahlung der angestellten Lehrer*innen, Erzieher*innen und
Schulsozialarbeiter*innen in Bremen demonstriert. „Bildung ist Mehrwert“
und „Schulsozialarbeit ist kein Kaffeekränzchen“ stand auf den
Pappschildern der Demonstrant*innen, die sich auf dem Marktplatz zu einer
Kundgebung versammelt hatten.
Anlass waren die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für
rund eine Million Beschäftigte. Die Gewerkschaft fordert sechs Prozent mehr
Gehalt und mindestens 200 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
100 Euro mehr im Monat ist das Ziel bei Praktikant*innen und
Auszubildenden.
Fehlendes Personal, hohe Arbeitsbelastung, fehlendes Geld für
Investitionen: Diese Probleme gebe es an allen Bremer Schulen, sagt
Dietmar Paetsch, Lehrer in Blumenthal. Auch er beteiligte sich am
Warnstreik. „Ich arbeite an einer der wenigen Schulen ohne offene Stellen.“
Dennoch fehle es auch an seiner Schule an Personal. Die Belastungen während
des Unterrichts seien spürbar. „Wenn wir zu zweit im Unterricht wären,
könnten wir uns individuell um manche Schüler kümmern“, sagt er.
Grundsätzlich meint Paetsch, sei der Bedarf an pädagogischem Personal höher
als er vom Land Bremen gewährleistet werde.
Ungerecht findet Paetsch auch die Gehaltslücken zwischen verbeamteten und
angestellten Lehrer*innen. „Die Differenz beim Einstiegsgehalt liegt schon
bei 300 Euro netto im Monat. Wenn ich dann in den Ruhestand gehe, liegt der
Unterschied bei 600 Euro“. Solidarität zeigt Paetsch für die
Schulsozialarbeiter*innen. Deren Gehalt sei viel zu gering, sagt er. Vor
allem an Brennpunktschulen oder an Schulen mit Inklusionsklassen läge der
Anteil der Schulsozialarbeiter*innen teilweise bei einem Drittel des
Gesamtpersonals. „Das betrifft fast nur Ober- und Gesamtschulen.“ An
Gymnasien gebe es kaum Inklusionsklassen.
20 Feb 2019
## AUTOREN
Stefan Simon
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