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# taz.de -- produkttest: Genial digital und sinnlos
Ich bin kein Mann der Zahlen, Politikwissenschaftler, tja. Als müsste ich
mir etwas beweisen, habe ich zuletzt aber eine Vorliebe für die
Quantifizierung meines Selbst entwickelt. Radele ich ins Büro, starte ich
einen GPS-Tracker, der das Ergebnis sofort ins Netz lädt. Nehme ich einen
Euro ein, hacke ich das in eine Software, die sogleich meine Steuerlast
ausrechnet, deren Minderung durch gezielte Ausgaben ein irrer Sport für
mich geworden ist. Super alman, I know, aber immer gegen das wahre Ich
anrennen ist ja auch Käse, zumal sich dieser Lauf nicht quantifizieren
lässt.
„Ließ“ muss ich schreiben, denn der Timeular-Würfel löst dieses Problem.
Eigentlich ist er bloß eine achtseitige Stoppuhr mit Bluetooth. Er erfasst
per Software, wie lange ich für vorher definierte, den Würfelseiten
zugewiesene Aufgaben brauche. Drehe ich den Timeular, beginnt eine neue
Zeitmessung: genial und auf eine zeitgemäß-digitale Art sinnlos. Endlich
weiß ich, wie viel zu lange ich an Texten wie diesem sitze. Mehr Geld habe
ich so zwar nicht. Aber dem vollerfassten Ich bin ich einen Schritt näher.
Weiterdrehen. Dominik Schottner
16 Feb 2019
## AUTOREN
Dominik Schottner
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