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# taz.de -- heute in hamburg: „Das Gesamtprojekt überdenken“
Bild: Foto: S. Grundke
Interview Sebastian Grundke
taz: Herr Jung, Sie stellen heute im Altonaer Museum die
Alternativ-Vorschläge Ihrer Bürgerinitiative für den Altonaer Bahnhof vor.
Wie kam es dazu?
Michael Jung: Wir haben die Ausstellung dort gesehen, die sich mit dem
Thema „Schöner Wohnen“ in Altona beschäftigt. Sie erzählt im Prinzip die
Geschichte des sozialen Wohnungsbaus in Altona, von den 20er-Jahren bis
heute. Die Ausstellung befasst sich auch mit dem im Bau befindlichen
Wohngebiet Neue Mitte Altona, in meinen Augen aber völlig unkritisch. Auch
kommt der Verkehr dabei zu kurz. Der wird aber durch das Wohnen bedingt.
Sie und der Verkehrsclub Deutschland Nord haben einen Baustopp gegen die
Verlegung des Fernbahnhofes erwirkt, woran auch ein Teil des Neubaugebietes
hängt. Trotz Ihrer Kritik wurden Sie eingeladen?
Nein. Wir sind dazu aktiv auf die Museumsleitung zugegangen. Ich habe zwar
meine Zweifel, ob das Museum mit allen unseren Forderungen konform geht.
Aber die Museumsdirektorin sagte, sie sei begeisterte Bahnfahrerin. Sie ist
klug genug zu wissen, dass das Zerlegen eines gut funktionierenden
Verkehrsknotenpunktes schädlich ist, und dass der Bahnhof nicht nur ein
Verkehrszentrum, sondern auch ein Kommunikationszentrum des Stadtteils ist.
Werden Sie seit dem Gerichtsverfahren mehr gehört?
Wir wurden zuvor schon partiell gehört. SPD und Grüne haben sich aber
politisch mit dem Bahnhofsprojekt abgefunden oder identifizieren sich
damit. Sie unterdrücken jegliche konstruktive Diskussion. Der Baustopp
eröffnet die Chance, das Gesamtprojekt noch einmal zu überdenken. So kann
jetzt die Modernisierung des Bahnhofes in Betracht kommen, inklusive der
Neuordnung der Gleise. So könnte auch der zweite Bauabschnitt der Neuen
Mitte Altona gebaut werden, ohne den Bahnhof zum Diebsteich zu verlegen.
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hat zuletzt wegen des Baustopps mit
Vertretern der Bahn gesprochen. Spricht er nun auch mit Ihnen?
Wir haben 2016, als die Planfeststellungsunterlagen veröffentlicht wurden,
um einen Dialog gebeten. Das wurde abgewiesen. Nur mit der Bahn hat es
Gespräche gegeben, die relativ ergebnislos waren. Jetzt hat Herr Dressel
uns für Mitte Februar zu einem Gespräch geladen.
Wann rechnen Sie mit einer Entscheidung des Oberverwaltungsgericht?
Wir vermuten, dass es zur Hauptverhandlung nicht vor der zweiten
Jahreshälfte 2019 kommt. Wann es dann zu einem Urteil kommt, kann ich nicht
sagen. Es ist ja auch das erste Mal, dass wir vor einem OVG prozessieren.
7 Feb 2019
## AUTOREN
Sebastian Grundke
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