# taz.de -- Fifty-fifty für die Frauen | |
> Landtagswahl: Brandenburg beschließt Parität für Listenplätze | |
Von Lenne Quentin | |
Brandenburg ist das erste Bundesland, in dem Parteien künftig gleich viele | |
Frauen und Männer als Kandidat*innen für Landtagswahlen aufstellen müssen. | |
Für ein entsprechendes Gesetz stimmte am Donnerstag im Landtag in Potsdam | |
die Mehrheit der rot-roten Regierungskoalition und der oppositionellen | |
Grünen. | |
Die seit 28 Jahren herrschende Unterrepräsentanz von Frauen widerspreche | |
dem Demokratieprinzip der Brandenburgischen Verfassung und des | |
Grundgesetzes, hieß es im Antrag der Grünen, die das Gesetz in den Landtag | |
einbrachten. Aktuell sind von den 88 Brandenburger Landtagsabgeordneten 35 | |
Frauen. | |
Von der gesetzlichen Regelung betroffen sind nur die Listenplätze. Die | |
Bestimmung der Direktkandidaten erfolgt weiter wie bisher. Das | |
„Parité-Gesetz“ tritt am 30. Juni 2020 in Kraft und gilt daher noch nicht | |
für die Landtagswahlen in diesem Herbst. | |
Auch Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) will durch gesetzliche | |
Änderungen erreichen, dass künftig mehr Frauen im Bundestag vertreten sind. | |
„Unser Ziel muss eine Reform des Wahlrechts sein, die eine gerechte | |
Beteiligung beider Geschlechter im Parlament unterstützt“, sagte Barley der | |
Bild. Die Initiative in Brandenburg nannte die Ministerin einen „großen | |
Schritt“ und verwies darauf, dass der Frauenanteil im Deutschen Bundestag | |
so niedrig ist wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch Bundesfamilienministerin | |
Franziska Giffey (SPD) plädierte dafür, die Rahmenbedingungen entsprechend | |
zu verändern. (mit afp, epd) | |
1 Feb 2019 | |
## AUTOREN | |
Lenne Quentin | |
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