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# taz.de -- das portrait: Friederike Kämpfe will über das Sternchen streiten
Bild: Sieht viel Unwissenheit und Unwillen am Werk: Friederike Kämpfe Foto: Re…
So viel Aufmerksamkeit hat Friederike Kämpfe selten bekommen. Seit die
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hannover einen Flyer zu
geschlechtergerechter Sprache veröffentlicht hat, hat sie einiges an
Gegenwind bekommen. Er versteht sich als eine verpflichtende Empfehlung an
die Verwaltung der Stadt, künftig in Formularen alle Geschlechter
ansprechen zu müssen. Sie bekam Hassmails und -kommentare und auch
Politiker zeigten sich empört.
Die FDP will das Gendern boykottieren. „Mir ist noch niemand begegnet, der
das gut findet“, sagt FDP-Chef Patrick Döring der Hannoverschen Allgemeinen
Zeitung. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil gibt sich in
dem Blatt dem Vorstoß gegenüber zurückhaltend: „Politik und Verwaltung
müssen aufpassen, sich nicht zu sehr von der Alltagssprache der Menschen zu
entfernen.“
Für Kämpfe ist in dieser Debatte viel Unwissenheit und Unwillen im Spiel.
Es gehe darum, alle anzusprechen. Sie sieht in den überarbeiteten
Formularen sogar „eine gute Chance, Verwaltungssprache verständlicher
zumachen“. Sie versteht es als ihre Aufgabe, mehr Klarheit zu schaffen.
Solche Diskussionen sind für sie nichts Neues. Das Thema Gleichberechtigung
begleitet sie schon lange: Die studierte Politologin und Pädagogin war
schon während des Studiums in Vorständen und Fachgruppen bei den Grünen
aktiv. Sie hat schon lange das Gefühl, dass „eine Ungerechtigkeitslinie
zwischen Frauen und Männern verläuft“. Ihr Gerechtigkeitssinn hat sich
durchgesetzt. Seit 2013 ist sie nun Gleichstellungsbeauftragte in Hannover.
Seitdem hat sich dort in ihren Augen schon viel getan. Führungspositionen
sind etwas weiblicher geworden.
Die ganze Aufregung um die gendergerechte Ansprache hat für Kämpfe auch
etwas Gutes: „Es haben sich selten so viele Menschen mit dem Thema
befasst.“ Frieda Ahrens
30 Jan 2019
## AUTOREN
Frieda Ahrens
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