# taz.de -- heute in hamburg: „Auch ein Vater profitiert von einem Fahrstuhl�… | |
Interview Ann-Kathrin Just | |
taz: Frau Petersen, wieso ist das sozial eingebundene Wohnen im Alter für | |
alle gut? | |
Ulrike Petersen: Diese Wohnform bedeutet, dass die Menschen in ihrer | |
eigenen Wohnung leben und auch ihre Privatsphäre haben. Gleichzeitig wird | |
aber durch eine Hausgemeinschaft der soziale Kontakt gefördert. In diesen | |
Komplexen gibt es dann nämlich auch immer einen Gemeinschaftsbereich, in | |
denen sich die Menschen treffen und austauschen können. | |
Sie setzen sich von Stattbau Hamburg dafür ein, dass solche Komplexe | |
entstehen? | |
Ja, wir beraten bei der Planung und Umsetzung von solchen Wohnprojekten | |
sowie in Stadtentwicklungsprozessen. Beispielsweise fördern wir | |
nachbarschaftliches Miteinander. Ich gebe heute bei meinem Vortrag auf dem | |
Aktionstag zum Älterwerden einen Überblick über die möglichen innovativen | |
Wohnformen. Denn gerade bei Neubauten ist ja nicht nur für alte Menschen | |
Barrierefreiheit im Gebäude von Vorteil. Auch ein Familienvater profitiert | |
von einem Fahrstuhl im Wohngebäude. | |
Was genau sind denn innovative Wohnformen? | |
Es geht immer um die Entwicklung generationengerechter Wohnungen. Älteren | |
Menschen wird durch innovatives Wohnen ein hohes Maß an Selbstständigkeit | |
und Selbstverantwortung gewährt. Denn meist ist es ja so, dass Menschen am | |
liebsten zu Hause wohnen bleiben wollen. | |
Aber? | |
Es ist durch die unterschiedlichsten Umstände nicht immer gegeben, dass ein | |
Mensch bis ins hohe Alter laufen kann. Wenn nun ein Mensch plötzlich im | |
Rollstuhl sitzt und im vierten Stock wohnt, kann zwar die Wohnung | |
barrierefrei gemacht werden, allerdings ist es in alten Häusern oft nicht | |
möglich, das Treppenhaus barrierefrei zu machen. Oft ist ein Umzug nicht zu | |
vermeiden. In den Wohnanlagen, die neu gebaut werden, ist es wichtig, dass | |
die Barrierefreiheit gewährleistet wird. So wird ein Wohnortwechsel | |
dauerhaft vermieden. | |
Sie sprechen von einem hohen Maß an Selbstständigkeit. Was heißt das? | |
Der Alltag soll den Menschen so leicht wie möglich gemacht werden. Denn | |
auch im Alter haben die Menschen ja noch Interessen und Bedürfnisse. | |
Pflegekräfte sollten sich beispielsweise nach dem Tagesablauf der zu | |
Pflegenden richten. Damit nicht der Dienstleister entscheidet, wann es | |
Frühstück gibt oder Mensch ins Bett muss. | |
18 Jan 2019 | |
## AUTOREN | |
Ann-Kathrin Just | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |