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# taz.de -- heute in bremerhaven: „Crowdfunding ist Mutbringerfür Gründer“
Interview Moritz Warnecke
taz: Frau Schieferstein, Start-Ups verbindet man eher mit Städten wie
Hamburg oder Berlin. Wie viele Jung-Unternehmen gründen sich in
Bremerhaven?
Barbara Schieferstein: Wir haben in Bremerhaven mindestens 100 bis 150
Unternehmensgründungen jährlich. Diese sind ein bunter Mix aus
unterschiedlichen Branchen vom Einzelhandel bis zum technologieaffinen
Unternehmen. Originäre Start-ups, wenn man sie als schnell wachsend,
kapitalintensiv und technologieaffin begreift, gründen sich in Bremerhaven
eher selten.
Woran liegt das ?
Das liegt unter anderem an einer fehlenden Universität, bei der aus einem
akademischem Mittelbau heraus technologische Ideen generiert werden
könnten. In Bremerhaven sind weniger hoch technologische Branchen ansässig
als in Bremen, wo beispielsweise die technologischen Herausforderungen der
Luft-und Raumfahrt- oder der Automobilwirtschaft für Start-ups interessant
wären. Dafür ist aber an der Hochschule Bremerhaven der Studiengang
„Gründung, Innovation und Führung“ aufgebaut worden, wo die
Unternehmensgründung praxisorientiert gelehrt wird.
Bei welchen Branchen ist der Standort Bremerhaven für Gründer attraktiv?
Wir haben viel Potenzial im Bereich der Lebensmittelwirtschaft, mit
Anknüpfungspunkten an die Logistik und die Maritime Wirtschaft. Dann gibt
es den Bereich „Life Sciences“ mit dem Unternehmenszentrum „BioNord“, wo
wir junge Unternehmen ansiedeln konnten, die sich in den Bereichen der
Produktentwicklung und Qualitätskontrolle bewegen. Spannend wird in Zukunft
für uns das Thema Umwelttechnologien. Dazu haben wir konkrete Pläne. Im
Bereich der „Green Economy“ werden wir ein Gründerzentrum aufbauen und
hoffen, dass sich dadurch weitere Unternehmen in der Stadt ansiedeln
werden.
Mit der Webpage „Schotterweg“ bieten Sie nun ein Crowdfoundingportal an.
Was versprechen Sie sich davon?
Crowdfounding setzt sich mehr und mehr als ein Finanzierungsinstrument für
Projektideen und Gründungen durch: Menschen haben dabei die Möglichkeit zu
testen, ob es für ihre Ideen einen Markt gibt. Zudem können über das
Internet Finanziers gefunden werden, die lokal nicht ansässig sind. Es hat
sich aber auch als Mutbringer herausgestellt, weil sich Gründer*innen durch
die Geldakquise motiviert fühlen. Und im Kontakt mit Banken ist gesammeltes
Eigenkapital stets von Vorteil.
Sie veranstalten einen Workshop dazu. An wen richtet sich der?
Branchenunabhängig vom Einzelhandel, über Buch- und CD-Produktion bis hin
zu sozialen Projekten sind Menschen vertreten. Das ist ja auch das
Spannende an dem Instrument, dass es so breit eingesetzt werden kann.
17 Jan 2019
## AUTOREN
Moritz Warnecke
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