# taz.de -- Auf Augenhöhe | |
> Wege in die Zukunft: Das Berlin-Forum stellt sein Konzept der | |
> „Zukunftsstrategie“ vor. Politik und Gesellschaft sollen zusammenkommen | |
Von Sarah Schroth | |
„Wir können heute mitteilen, dass das Berlin-Forum in diesem Jahr starten | |
wird.“ Motivierende Worte von Volker Hassemer, dem Vorstandsvorsitzenden | |
der Stiftung Zukunft Berlin, klingen am Mittwochvormittag durch den Raum. | |
Bereits 2016 wurde die Initiative in Zusammenarbeit verschiedener Partner | |
wie des BUND und des Deutschen Caritasverbands etc. ins Leben gerufen, 2019 | |
soll sie realisiert werden. | |
Die berühmte „Berliner Mischung“ wird von 47 Personen aus Bereichen wie | |
Sport, Wirtschaft, Kunst, Clubkultur und Migration/Integration vertreten, | |
die von den Initiatoren zur Mitarbeit eingeladen wurden. Dadurch sollen | |
verschiedene Interessen gebündelt werden, ein Dialog soll sich entwickeln. | |
In dreistündigen Sitzungen werden die von Vorbereitungsgruppen behandelten | |
Themen – Integration, Gentrifizierung etc. – hinterfragt, diskutiert und | |
werden Lösungsansätze erarbeitet. Das Wichtige dabei: Politik und | |
Gesellschaft kommunizieren auf Augenhöhe, niemand soll „untergebuttert“ | |
(Hassemer) werden. Die Philosophie dahinter: eine gemeinsame Kommunikation | |
von Politik und Gesellschaft, die zusammen an einer „Zukunftsstrategie“ für | |
Berlin arbeiten. | |
Pluspunkte könnte das neue Konzept durch einen Austausch zwischen allen | |
Beteiligten sammeln. Da alle Sitzungen live im Internet übertragen werden, | |
kann jeder an den Diskursen „teilnehmen“. Damit hört man auch einen Appell | |
seitens der Initiatoren an die BürgerInnen heraus – ohne diese funktioniert | |
es nicht. Jeder trägt Mitverantwortung. | |
Die Ziele des Berlin-Forums wurden allerdings eher schwammig erläutert und | |
lassen schwer erraten, womit man sich in den Sitzungen auseinandersetzen | |
will und in welche Richtung es gehen soll. Um wirklich etwas über den | |
Erfolg aussagen zu können, muss die erste Sitzung im März/April abgewartet | |
werden. | |
Zudem wird das Stadtentwicklungskonzept Berlin 2030, das 2014 verabschiedet | |
wurde, wieder von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt | |
aufgegriffen und parallel zu dem Forum mit den Bezirken und der | |
Öffentlichkeit aktualisiert. Eine Zusammenarbeit des Senats mit der | |
Initiative kam allerdings nicht zustande. | |
Hingegen könnte das Berlin-Forum für die Bevölkerung wichtig werden und | |
besonders für den Teil, der sonst eher nicht zu Wort kommt. Ob in Zukunft | |
die Senatsverwaltung und das Berlin-Forum zusammenarbeiten werden, bleibt | |
noch offen. Die Aufgabe des Forums wird vermutlich erst einmal sein, die | |
Menschen in die Entwicklung ihrer Stadt einzubeziehen. | |
Schön gesagt von Hassemer: Durch die Initiative sollen die „Bedingungen, | |
die mich verführt haben, nach Berlin zu kommen“, erhalten bleiben. | |
Informationen unter: www.stiftungzukunftberlin.eu/initiativen/berlin-forum/ | |
10 Jan 2019 | |
## AUTOREN | |
Sarah Schroth | |
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