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# taz.de -- Das meistgehasste Video aller Zeiten
> Millionen geben dem YouTube-Jahresrückblick 2018 den Daumen nach unten.
> Warum eigentlich?
Das unbeliebteste YouTube-Video aller Zeiten ist … Na? Hätten Sie’s
gewusst? Jahrelang beanspruchte das Musikvideo zu Justin Biebers Hit „Baby“
mit 9,8 Millionen Dislikes diese fragwürdige Ehre. Am Donnerstagmorgen
musste es diesen Titel jedoch abgeben. Ausgerechnet an ein Video, das
YouTube selbst zu verantworten hat.
„YouTube Rewind 2018: Everyone Controls Rewind“ heißt das Video, das in
weniger als einer Woche (!) stolze 10 Millionen Daumen nach unten sammeln
konnte. Und es handelt sich um die mittlerweile neunte Ausgabe des
alljährlichen Jahresrückblicks der Videoplattform. Darin treten „Creators“
– also jene Stars und Sternchen, die auf YouTube berühmt wurden und die
Plattform mit Inhalten beliefern – aus aller Welt auf und lassen die Trends
des vergangenen Jahres Revue passieren.
Und da 2018 wohl als das Jahr von „Fortnite“ in die Geschichte eingehen
wird, steht auch der YouTube-Rückblick ganz im Zeichen dieses
über-erfolgreichen Onlinevideospiels: Die YouTuber auf einer verlassenen
Insel (eine Fortnite-Referenz) führen einen der Tänze auf, für die das
Spiel auch weit über die Gamer-Welt hinaus berühmt geworden ist, und albern
herum. Dazwischen werden immer wieder Anspielungen auf Internet-Memes
eingestreut.
Alles in allem ist das Video vergleichsweise harmlos. Und die YouTube-Stars
appellieren sogar etwas bemüht, aber lobenswert für mehr Diversität und
werben für einen sensibleren Umgang miteinander – was angesichts des teils
rüden Tons auf der Plattform wahrlich nicht schaden kann. Woher kommt also
all die Abneigung?
Zunächst einmal beklagen sich viele YouTuber und ihre Fans darüber, dass
einige der populärsten Plattform-Stars wie der Gamer Pewdiepie oder der als
Comedian gestartete Shane Dawson überhaupt nicht im Video auftauchen –
dafür aber der Schauspieler Will Smith und Comedian John Oliver, die
eigentlich nichts mit der Plattform am Hut haben. Zudem stoßen sich viele
daran, dass teils kontroverse Geschichten, die sich 2018 rund um YouTube
ereignet haben, ausgespart werden. Julia Alexander von der
Internetplattform The Verge sieht darin vor allem den Willen, Werbekunden
nicht allzu sehr abzuschrecken. Mit einem solchen Verhalten treibe die
Plattform einen Keil zwischen sich und die Community, die sie doch mit
Inhalten beliefern solle.
Kann also sehr gut sein, dass der YouTube-Rewind nächstes Jahr seinen
Vorgänger in Sachen Dislikes vielleicht noch einmal übertreffen wird.
Maxime Weber
14 Dec 2018
## AUTOREN
Maxime Weber
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