# taz.de -- specht der woche: In der Krise mit dem Krisentelefon | |
Bild: Zeichnung: Christian Specht | |
Christian Specht ist politisch engagiert und unter anderem als Mitglied im | |
Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der | |
Lebenshilfe aktiv. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es | |
zulässt, zeigt die taz sein Bild | |
Es geht um das Krisentelefon, das stand im Behindertenparlament auf der | |
Tagesordnung. Wenn es einem nicht gut geht, kann man dort anrufen und mit | |
denen reden. Ich habe gehört, dass es in Bremen 24 Stunden besetzt ist – | |
aber wenn nicht rund um die Uhr jemand dort ist und dann jemand anruft, ist | |
das ein Problem. Dann können die ja auch nicht helfen. Manche sind | |
unzufrieden, wie das Krisentelefon mit der Polizei zusammenarbeitet. Wenn | |
es einem schlecht geht und sie denken, der tut sich was an, rufen sie die | |
Polizei. Ich mache mir jetzt aber Gedanken, wie sie mit Menschen mit | |
Behinderung umgehen. Manche haben keine Ahnung, wie sie mit ihnen umgehen | |
können. | |
Manche Leute haben nicht die richtige Ausbildung und sind keine Fachleute. | |
Die reden dann mit einem, aber mehr auch nicht, und können nicht viel | |
helfen. Ich habe deshalb das Büro gemalt und einen Menschen mit | |
Behinderung, der dort arbeitet und sich auskennt. Am Telefon kann man aber | |
halt nur reden. Deswegen müsste es zusätzlich Einrichtungen geben, wo | |
Menschen mit Beeinträchtigungen hingehen können, wenn es ihnen schlecht | |
geht. Wo es dann heißt: „Okay, du kannst erst mal hierbleiben“, und wenn es | |
ihnen wieder besser geht, können sie zurück nach Hause. So dass sie nicht | |
sofort in eine Psychiatrie kommen. Das bringt nichts, sondern macht es nur | |
noch schlimmer. Protokoll: SOS | |
4 Dec 2018 | |
## AUTOREN | |
Sophie Spelsberg | |
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