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# taz.de -- heute in hamburg: „Das Ziel sollte sein: mehr Stadt in der Stadt�…
Bild: Foto: privat
Interview Hannah Maatallaoui
taz: Frau Sassenscheidt, was ist in den nächsten zehn Jahren die größte
Herausforderung in der Stadtentwicklung?
Kristina Sassenscheidt: Eine der größten Herausforderungen wird es sein,
ausreichend günstigen Wohnraum zu schaffen und trotzdem keinen weiteren
Flächenfraß mehr zu produzieren. Aktuell verbraucht Hamburg etwa fünfmal
mehr Fläche als eigentlich vom Bund vorgegeben ist. Das bundesweite Ziel ab
2050 ist sogar, überhaupt keine neuen Flächen mehr zu verbrauchen. Das
lässt sich schwer mit dem politischen Willen des Senats vereinbaren, pro
Jahr 10.000 neue Wohnungen zu bauen.
Wie weit lässt sich eine Stadt planen?
Flächennutzungspläne können städtebauliche Entwicklungen über mehr als zehn
Jahre im Voraus darstellen und damit eine wichtige Richtung vorgeben.
Allerdings dürfen sie dann nicht immer wieder durch neue Bebauungspläne
geändert werden, und sie müssen auch die aktuellen politischen
Rahmenbedingungen abbilden.
Klar ist, dass mehr Leute mehr Wohnungen brauchen.
Der individuelle Bedarf an Wohnraum hat sich in den letzten 50 Jahren in
Hamburg mehr als verdoppelt und liegt inzwischen bei über 40 Quadratmeter
pro Kopf. Da stellt sich schon die Frage, ob man allein mit Neubau jemals
hinterherkommt. Es ist bekannt, dass Einkommenszuwächse bevorzugt in mehr
Wohnfläche investiert werden. Hier lohnt vielleicht ein Blick in Städte wie
Kopenhagen, wo es auf verhältnismäßig wenig Platz viel Wohnqualität gibt.
Ein anderes Problem ist, dass die Menschen durch steigende Mieten
unbeweglicher werden und nicht mehr in kleinere Wohnungen umziehen, auch
wenn sie eigentlich weniger Platz brauchen, wie wenn etwa die Kinder
ausgezogen sind.
Welche Lösungen gibt es?
Das wollen wir heute Abend gemeinsam herausfinden. Hamburg ist ja mit
dieser Herausforderung nicht allein –europaweit ziehen die Menschen in die
Metropolen, und der städtische Raum wird knapper. Insofern kann man sich
aber auch international viele Lösungsansätze abgucken, wie beispielsweise
die systematische Umwidmung von Park- und Verkehrsflächen oder das Stapeln
von Nutzungen. Dafür braucht Hamburg natürlich ein klares Leitbild, in dem
Neubaupläne und Flächenpotentiale miteinander in einem realistischen
Verhältnis stehen.
17 Oct 2018
## AUTOREN
Hannah Maatallaoui
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