# taz.de -- Spur der Zerstörung | |
> Über den Philippinen und China wütet „Mangkhut“, in den USA bringt | |
> „Florence“ Überschwemmungen | |
Aus Manila Hilja Müller | |
Wer konnte, brachte sich in Sicherheit – oder sorgte zumindest vor, füllte | |
Wasservorräte auf, verteilte Taschenlampen und Kerzen im Haus. Seit Tagen | |
hatten Meteorologen die Bewohner der Philippinen vor „Mangkhut“, dem | |
Supertaifun, gewarnt. Am Samstag wütete er dann mit Windgeschwindigkeiten | |
bis 260 km/h und stundenlangen Wolkenbrüchen im Norden der größten | |
philippinischen Insel Luzon. Er hinterließ dort eine Spur der Zerstörung, | |
bevor er sich am Sonntag weiter nach Südchina bewegte. | |
Mindestens 49 Menschen sind, soweit bis Redaktionsschluss bekannt war, auf | |
den Philippinen ums Leben gekommen. Große Teile der Reisernte sind | |
vernichtet. Zehntausende Familien waren vorsorglich aus den philippinischen | |
Küstengebieten und von exponierten Berghängen in Evakuierungszentren | |
gebracht worden. Die Rettungsarbeiten sind stark behindert durch | |
unpassierbare Straßen, vielerorts sind die Stromversorgung und die | |
Telefonleitungen beschädigt. | |
Auch für die kommenden Tage haben Meteorologen vor ausgiebigen Regenfällen | |
gewarnt. In der mehr als 300 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Manila | |
atmeten die Bewohner indes auf. Die Millionenmetropole mit ihren | |
ausufernden Slums kam glücklicherweise glimpflich davon, heftiger Regen und | |
starke Windböen richteten keine großen Verheerungen an. Mittelfristig wird | |
der lokal „Ompong“ benannte Taifun dennoch alle Bewohner des Archipels | |
treffen, gilt der Norden Luzons doch als Reis- und Kornkammer der | |
Philippinen. Die derzeit ohnehin hohen Preise für das Grundnahrungsmittel | |
Reis werden weiter ansteigen. | |
Als der Taifun Hongkong, die Kasinostadt Macau und den Süden Chinas | |
erreichte, hatte er sich am Sonntag etwas abgeschwächt. Insgesamt war es | |
der fünfte und gewaltigste Sturm dieses Jahres. | |
Weniger stark als „Mangkhut“, aber dennoch schrecklich, wütete der Sturm | |
„Florence“ gleichzeitig über dem Südosten der USA. Dort war er Freitag als | |
„Hurrikan“ in North Carolina eingetroffen, später zum Tiefdruckgebiet | |
herabgestuft. Doch er brachte so viel Regen, dass große Teile der | |
Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und Gebiete im Süden Virginias | |
überschwemmt wurden. In den nach Sturmfluten im Atlantik auf Rekordstände | |
angeschwollenen Flüssen drückte das Wasser weiter ins Inland: Überflutungen | |
wurden am Sonntag unter anderem aus der Stadt Fayetteville gemeldet, die | |
rund 150 Kilometer landeinwärts gelegen ist. Die Behörden bestätigten bis | |
Redaktionsschluss sechs Todesfälle, Zeitungen sprachen von bis zu zwölf | |
Toten. Da der Sturm sich nur noch sehr langsam fortbewegt, hält der starke | |
Regen möglicherweise noch Tage an. (mit dpa) | |
17 Sep 2018 | |
## AUTOREN | |
Hilja Müller | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |