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# taz.de -- heute in hamburg: „Zusammentun, um sich gemeinsam einzusetzen“
Interview Naomi Bruhn
taz: Herr Hübner, woran erkennt man eine solidarische Stadt?
Robert Hübner: Ich würde eine solche Stadt daran erkennen, dass in dieser
Stadt alle Menschen die gleichen Rechte haben und das bedeutet auch, dass
niemand abgeschoben wird.
Gibt es ein Beispiel für eine solche Stadt ?
Es gibt gewisse Beispiele, an denen wir uns orientieren. Eines davon ist
New York, wo alle Menschen ein Ausweisdokument haben können. So können sich
Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung ausweisen und müssen keine Angst
haben, bei einer Polizeikontrolle in Gewahrsam genommen und vielleicht den
Abschiebebehörden übergeben zu werden. Darüber hinaus kann man sich damit
ganz regulär ausweisen, um ein Bankkonto zu erstellen oder Bibliotheken zu
nutzen
Was ist an Hamburg solidarisch ?
Es gibt viele solidarische Gruppen in Hamburg, die meistens auf
Stadtteilebene funktionieren. Dazu gehören die Polyklinik Veddel, wo Ärzte
und Pfleger Beratungen anbieten, und es gibt auf St. Pauli und in
Wilhelmsburg solidarische Gruppen, die soziale Beratung anbieten. Daher
haben wir unsere Arbeitsgruppe auch als Stadtteil-Workshop konzipiert.
Und was ist nicht solidarisch an Hamburg ?
Die Migrations- und Geflüchteten-Politik und die Abschiebungen, die
stattfinden, außerdem auch die Wohnungslosen-Politik, sind ganz klar
unsolidarisch. Auch auf der nicht offiziellen Seite zeigen sich
unsolidarische, teils rassistische Praktiken, wie zum Beispiel Angriffe auf
Geflüchtetenunterkünfte.
Wie kann man selber seine Stadt solidarisch gestalten ?
Der erste Schritt ist es, zu überlegen, was einem selber fehlt und was man
sich wünscht. Dann muss man sich mit anderen zusammentun, um sich gemeinsam
dafür einzusetzen. Das kann durch Kampagnen oder Initiativgründungen
passieren.
Können gesellschaftliche Probleme auf städtischer Ebene geklärt werden ?
Wir glauben schon, denn unser alltäglicher Bezugsraum ist unser Stadtteil.
Wie sähe die ideal solidarische Stadt für Sie aus ?
Niemand müsste Angst haben, nicht zum Arzt gehen zu können, weil er die
Rechnung nicht bezahlen kann. Es gäbe die Sorge nicht mehr, nicht genug zu
essen oder kein Dach über dem Kopf zu haben und der gesellschaftliche
Reichtum wäre gerechter verteilt.
28 Aug 2018
## AUTOREN
Naomi Bruhn
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