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# taz.de -- Bauern rufen nach dem Staat
> Schleswig-Holstein bilanziert Ernteausfälle
Am nächsten Mittwoch wird das schleswig-holsteinische
Landwirtschaftsministerium zusammen mit der Landwirtschaftskammer und dem
Landes-Bauernverband Zahlen und Analysen zur Erntebilanz veröffentlichen.
Erste Prognosen deuten auf düstere Ergebnisse hin: Wegen der starken
Hitzewelle und wenig Regen fielen die Erträge schlecht aus. Insbesondere
Landwirt*innen aus Regionen mit sandigen Böden hatten darunter zu leiden,
da das Wasser dort besonders schnell im Grund versickert.
Insgesamt geht das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein von
finanziellen Einbußen im Wert von 422 Millionen Euro aus, da die Erträge 30
Prozent und mehr unter dem Schnitt der letzten Jahre liegen. Bereits im
Juli hatte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes,
finanzielle Unterstützung in Höhe von einer Milliarde Euro vom Staat
gefordert um, wie er sagte, „die Ausfälle auszugleichen“.
Auch Generalsekretär Stephan Gersteuer vom Bauernverband Schleswig-Holstein
spricht sich für staatliche Unterstützung aus: „Wir brauchen in stark
betroffenen Regionen, einfache Verfahren um den Bauern staatliche Hilfe
zukommen zu lassen“, sagt er der taz.
Gegen Dürre und andere Wetterschäden müssten sich Bauern eigentlich selber
versichern. Da dies aber sehr teuer ist und vor allem im Norden Trockenheit
eher selten vorkommt, verzichten viele auf eine Versicherung und bauen
lediglich auf die Hilfe des Staates. Zum Ärger von Klimaschützern, welche
die deutsche Agrarpolitik schon lange kritisieren: „Wir wollen zwar schon,
dass den Bauern, die wirkliche Ernteausfälle haben in einer solchen
Krisensituation geholfen wird, aber das darf nicht so pauschal sein wie der
Bauernverband das gerne hätte“, erklärt Katrin Wenz, Pressesprecherin des
Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Auch der Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
kritisiert die Forderungen nach Pauschalzahlungen: „Wir brauchen keine
Pauschalforderung nach einer Milliarde Euro. Uns helfen vielmehr
verantwortungsbewusstes Verhalten aller Marktteilnehmer, Solidarität und
gezielte finanzielle Unterstützung der Betroffenen, die schnell wirkt.“
Naomi Bruhn
18 Aug 2018
## AUTOREN
Naomi Bruhn
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