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# taz.de -- petition der woche: Dem Kakadu im Deutschlandfunk sollen die Flüge…
Der bunte, krächzende „Kakadu“ von Deutschlandfunk Kultur, der sich tägli…
auf die Suche nach wichtigen Fragen und Antworten macht, soll im kommenden
Jahr teilweise abgesetzt werden. Dagegen sammelt die [1][Petition „Kakadu
muss bleiben!“] Unterschriften.
In der Kindernachrichtensendung „Kakadu“ werden junge Radiohörer*innen
durch kindgerecht aufbereitete Informationen und Sprache zum Nachdenken
angeregt. Es geht dabei um Fragen wie „Was ist schon normal?“ und: „Warum
lügen wir?“ Es geht um den „Star in der Musik – Mozarts liebster Vogel“
oder auch um „Flossen hoch – Nach dem Klo und vor dem Essen Händewaschen
nicht vergessen“ und warum das gut ist.
Die Sendung will Kinder unterhalten und deren Medienkompetenz fördern. Dazu
werden sie aktiv in das Programm miteinbezogen, rufen an, diskutieren und
rätseln live in der Sendung mit. Bislang lief „Kakadu“ immer montags bis
freitags um 15 Uhr sowie sonntags für die frühen Vögel um 7:30 Uhr. Seit
1996 läuft die Sendung im Programm von Deutschlandfunk Kultur (der bis vor
einiger Zeit noch Deutschlandradio Kultur hieß).
Das soll sich nach den Plänen der Deutschlandradio-Chefs ändern. Die
beliebte Sendung soll ab 2019 nicht länger unter der Woche, sondern nur
noch am Sonntagmorgen zu hören sein. Das habe sowohl inhaltliche, als auch
finanzielle Gründe. Zum einen habe die Ganztagsbetreuung in vielen Schulen
dazu geführt, dass Kinder heute kaum noch um 15 Uhr vor dem Radio sitzen.
Zum anderen sind in der Finanzplanung des Deutschlandradios Löcher
aufgetaucht: Rund 500.000 Euro muss der Sender nun sparen – und das tut er
bei den Mitarbeiter*innen und dem Programm.
Gestrichen wird nicht nur beim „Kakadu“, auch Teile der aktuellen
Sportberichterstattung und der Kultursendungen müssen weichen. Hörer*innen
protestieren nun für die Sendung „Kakadu“, weil sie das einzige bundesweite
Kinderradio im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist. Im Herbst wollen die
Deutschlandradio-Chefs prüfen, ob sie „Kakadu“ durch einen Familienpodcast
ersetzen. Ob es angesichts der Kürzungen einen neuen Familienpodcast geben
kann, bleibt die Frage.
Die Petition „Kakadu muss bleiben!“ verweist vor allem auf den
Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Initiator*innen
kritisieren weiter: „Deutschlandfunk Kultur entledigt sich mit dieser
Entscheidung seiner Verantwortung, Kindern in angemessenem Umfang ein
geschütztes, kindgerechtes und werbefreies Programmangebot zu bieten.“ Mit
der geplanten radikalen Kürzung der Sendezeit hätten Kinder, aber auch
Eltern, Großeltern und alle Menschen, die sich für die Belange von Kindern
starkmachen, „im deutschlandweiten Hörfunk keine öffentliche Stimme mehr“.
Auch weil das Publikum des Radios zunehmend überaltert ist, sei die
Maßnahme des Senders, gerade das Angebot für Kinder als Zielgruppe weiter
einzuschränken, nicht nachvollziehbar.
Bislang haben mehr als 4.600 Menschen die Petition auf change.org
unterschrieben. Auf taz-Anfrage nimmt das Deutschlandradio keine Stellung.
Die Initiator*innen jedenfalls haben die Hoffnung, dass die geplante
Kürzung vielleicht doch nicht kommt und die Flügel des Kakadus nicht
gestutzt werden. Isabella Greif
7 Jul 2018
## LINKS
[1] https://www.change.org/p/deutschlandfunk-kultur-kindersendung-kakadu-muss-b…
## AUTOREN
Isabella Greif
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