| # taz.de -- Rot-Grün will Mieten dämpfen | |
| > Seit fünf Jahren dürfen Mieten in Hamburg in einem Zeitraum von drei | |
| > Jahren nur noch um maximal 15 Prozent erhöht werden. Doch die Regelung | |
| > läuft bald aus. Zeit für eine neue Kappungsgrenzenverordnung | |
| In Hamburg sollen Wohnungsmieten weiter binnen drei Jahren nur um maximal | |
| 15 Prozent steigen können. Einen entsprechenden Antrag auf Erlass einer | |
| sogenannten Kappungsgrenzenverordnung wollen die Regierungsfraktionen von | |
| SPD und Grünen bei der Bürgerschaftssitzung am kommenden Mittwoch | |
| einbringen. | |
| Nach Angaben des rot-grünen Senats wird eine Entscheidung bereits | |
| vorbereitet. Im ganzen Bundesgebiet gilt grundsätzlich eine Kappungsgrenze | |
| von 20 Prozent. Im Gegensatz zur Mietpreisbremse, die Erhöhungen bei | |
| Neuvermietungen begrenzt, geht es bei der Kappungsgrenze um bestehende | |
| Verträge. | |
| Hamburg hatte wegen des besonders angespannten Wohnungsmarkts schon 2013 | |
| von einer Möglichkeit des Baugesetzbuchs Gebrauch gemacht und die | |
| 20-Prozent-Grenze um fünf Punkte unterschritten. Die auf höchstens fünf | |
| Jahre beschränkte Regelung läuft Ende August aus. | |
| Mit der neuen Verordnung werde der gesetzliche Spielraum maximal | |
| ausgenutzt, sagte die SPD-Stadtentwicklungsexpertin Martina Koeppen am | |
| Mittwoch. „Die Erneuerung der Grenze für Mieterhöhungen komplettiert ein | |
| umfangreiches Bündel von aktiven Maßnahmen der rot-grünen Koalition für den | |
| Mieterschutz, zu denen etwa auch die Sozialen Erhaltungsverordnungen für | |
| verschiedene Stadtteile zählen.“ | |
| Ihr Grünen-Kollege Olaf Duge verwies auf die „MietenMove“-Demonstration vom | |
| Wochenende, die gezeigt habe, „dass viele Mieterinnen und Mieter in Hamburg | |
| bei ihren Miethöhen an der Grenze des Erträglichen sind“. Es müssten daher | |
| alle Instrumente genutzt werden, um die Mietenentwicklung zu drosseln. | |
| Nach Auskunft des Senats wird an der Entscheidung auf Erlass der neuen | |
| Kappungsgrenzenverordnung bereits in der zuständigen Behörde für | |
| Stadtentwicklung und Wohnen gearbeitet. Das geht aus einer Antwort auf eine | |
| Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, in der diese Ende Mai den Stand | |
| der Verlängerung abgefragt hatte. | |
| „Nicht nur, dass der Senat antwortet, er bereite nun eben die Verlängerung | |
| vor. Nein, nach dem Motto ‚doppelt hält besser‘ stellt Rot-Grün auch noch | |
| schnell einen Antrag“, sagte die wohnungspolitische Sprecherin der Linken, | |
| Heike Sudmann, zu den parallelen Aktivitäten auf rot-grüner Regierungs- und | |
| Fraktionsseite. „So schnell haben unsere Initiativen noch nie Wirkung | |
| gezeigt.“ (dpa) | |
| 7 Jun 2018 | |
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