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# taz.de -- „Die Regeln dürfen nicht die Falschen treffen“
> Die Bloggerin Patricia Cammarata hadert mit der neuen europäischen
> Datenschutzgrundverordnung
„Tatsächlich kann man keine 100-prozentige Sicherheit haben, sondern muss
auf Gerichtsurteile warten. Ich bin Bloggerin, die ein Content Management
System (Publikationssoftware, die Red.) benutzt, um Inhalte zu produzieren.
Viele Vorgaben der DSGVO sind schwierig für mich umzusetzen. Entweder weil
die Implementierung (Anwendung) technisches Wissen voraussetzt, das ich
nicht habe, oder weil es noch gar keine Plugins (Softwareerweiterungen)
dafür gibt.
Schwierig wird es bei der Kommentarfunktion und der Frage, ob und in
welchem Maße ich die IP (Computeradresse) der Kommentatoren speichere. Wenn
ich die nicht mehr habe, hat man im Fall von Hate Speech (Hasskommentar)
überhaupt keine Möglichkeit mehr, die Verfolgung aufzunehmen. Der einzige
Weg: die Kommentarfunktion abstellen. Aber: Genau das ist ein großer
Mehrwert für mich und einer der Hauptgründe, warum ich Dinge ins Netz
stelle.
Tracking (Verfolgung) ist ja nicht nur dafür gut. Sondern auch, um
herauszufinden, wer liest mich eigentlich. Das wiederum ist wichtig für
Werbekunden. Um DSGVO-konform zu sein, braucht man jede Menge technisches
Wissen. Dass ausgerechnet ich abgemahnt werde, ist unwahrscheinlich. Aber
rein rechtlich ist es möglich.
Wer Böses will, wartet nur auf einen solchen Verstoß. Ich kenne
Bloggerinnen, die einen Datenschutzbeauftragten bezahlt haben, um sich vor
Leuten zu schützen, die nach Lücken suchen, um Blogger in die Knie zu
zwingen. Keine Frage, wir brauchen strenge Datenschutzregeln und es muss
ein Bewusstsein für den Schutz privater Daten geben. Aber die Regeln dürfen
nicht die Falschen treffen.“ Protokoll: T. Tricarico
25 May 2018
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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