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# taz.de -- american pie: Ich-AG
> LeBron James, 33, führt seine ClevelandCavaliers ins Finale der NBA, weil
> er aus Basketball „Hero Ball“ gemacht hat
Sogar Kobe Bryant fühlte sich genötigt, eine Wortmeldung abzugeben. „Können
wir uns nicht einfach an ihm erfreuen?“, twitterte die Legende der Los
Angeles Lakers. LeBron James bereitet derzeit tatsächlich allen
Basketballfans auf dem Planeten größte Freude, so überragend spielt er für
seine Cleveland Cavaliers. „King James“ führte die Cavs mit derart
unfassbaren Leistungen in die NBA-Finalserie, dass prompt wieder Vergleiche
zu Michael Jordan aufkamen.
Mit überragenden Statistiken hat der 33-Jährige die Cavaliers durch die
Play-offs erneut in die Endspielserie gehievt; damit steht James bereits
zum zehnten Mal in seiner Karriere und zum achten Mal hintereinander im
Finale. Drei Meistertitel hat der so einmalig vielseitige Flügelspieler
schon, zwei davon gewann er während seines vierjährigen Gastspiels bei den
Miami Heat (2012, 2013), die bisher letzte 2016 mit Cleveland. Doch ein
erneuter Titel 2018 wäre die größte Leistung in James’ an großen Leistung…
nicht armer Karriere.
In dieser Saison ist James noch mehr auf sich allein gestellt als sonst.
Neben sich hat „LBJ“ keinen einzigen weiteren Spieler von wirklichem
Klasseformat im Team. In Miami bildete er mit den Superstars Dwyane Wade
und Chris Bosh ein kaum bezwingbares Trio. Im Jahre 2016, beim ersten
Cleveland-Titel spielte noch der begnadete Aufbauspieler Kyrie Irving an
seiner Seite. Der wechselte im letzten Sommer zu den Boston Celtics – auch,
weil er nicht mehr in James’ übergroßem Schatten stehen wollte.
Der daraufhin erfolgte Kaderumbau mit diversen Neuzugängen wurde zum
Fiasko, nach einer tiefen Krise wurde das Team zur Saisonmitte noch einmal
kräftig umgebaut, doch LeBron James ist weitgehend Alleinunterhalter,
Passgeber und Vollstrecker in Personalunion. „Hero Ball“ nennen er und
seine Mitspieler diese Situationen, in denen alles und noch mehr einzig von
ihm und seinem beispiellosen Basketballinstinkt abhängt.
„Wir wurden schon so oft in dieser Saison abgeschrieben“, sagte James nach
dem Sieg im entscheidenden Halbfinalspiel gegen die Celtics, „aber nach den
erneuten Wechseln zur Saisonmitte habe ich einen Schalter umgelegt und mir
vorgenommen: Ich werde dieses Pferd reiten, bis es nicht mehr geht und noch
das Letzte herausholen.“
In den diesjährigen Play-offs erzielt er bisher pro Partie 34 Punkte im
Schnitt, holt 9,2 Rebounds und verteilt 8,8 Assists. Er allein ermöglichte
mit seinen Punkten und Vorlagen hauchdünne Siege in der ersten Runde gegen
die Indiana Pacers (4:3 nach sieben Spielen). Im Halbfinale gegen Boston
pflügte er übers Parkett wie eine Naturgewalt. Auch hier ging die Serie
über sieben Spiele, in den beiden entscheidenden Partien erzielte James 46
respektive 35 Punkte. Nach den Spielen saß er mit dicken Eispackungen, die
um seine lädierten Knie gebunden waren, in der Kabine.
„Es ist einfach unglaublich“, staunt Cavs-Trainer Tyronn Lue. „Er macht
einfach alles so einfach für seine Mitspieler und sogar für uns Trainer.
Das muss eines der besten Jahre seiner Karriere sein, weil er so viele
Probleme einfach überspielt und niemals aufgegeben hat. Das spricht Bände.“
James überstrahlt aktuell alles. Da kommt fast schon Mitleid auf für seine
Mitspieler: „Es war eine starke Vorstellung von LeBron, aber man sollte
auch den anderen Spielern Respekt zollen. Sie haben ebenfalls hart
gekämpft“, sagte Stephen Curry von den Golden State Warriors auf einer
Pressekonferenz. Der Starspielmacher der Kalifornier ist der Gegner der
Cavs in der heute beginnenden Finalserie – bereits zum vierten Mal
hintereinander. „LeBron ist der erste Spieler, der in seiner 15. Saison
noch besser spielt als in seiner zehnten“, sagte Warriors-Headcoach Steve
Kerr mit ungläubigem Blick auf James’ Zahlen.
Steve Kerrs Mannschaft ist freilich der Titelverteidiger und in den Finals
haushoher Favorit. David Digili
31 May 2018
## AUTOREN
David Digili
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