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# taz.de -- wie machen sie das?: Die Food-Fotografin
Viola Fehn, 35, ist Social-Media-Managerin beim Verein Gesicht Zeigen!,
Mutter von drei Töchtern und Food-Fotografin. Auf Instagram teilt sie ihre
Essensbilder unter dem Namen bei_lola_zu_hause
taz am wochenende: Frau Fehn, Sie stellen Bilder Ihres Essens auf
verschiedenen Social-Media-Plattformen und Ihrem Blog zur Schau. Warum
machen Sie das?
Viola Fehn: Ich habe mit meinem Blog angefangen, als ich in der Elternzeit
war. Mit einem kleinen Baby hat man nicht wirklich viel Zeit, aber was ich
wirklich jeden Tag gemacht habe, war kochen. Und dann wollte ich nach außen
zeigen, dass es geht, trotz Kind, trotz Familie, frisches Essen auf den
Tisch zu bringen. Ich will schöne Rezepte, die alltagstauglich sind, mit
den Leuten teilen.
Worauf kommt es beim Fotografieren von Essen an?
Am wichtigsten sind da das Licht und das Arrangement. Ich mache keine
Foodstyling-Tricks, wie Essen mit Haarspray einzusprühen. Alles, was man
auf meinen Bildern sieht, wird hinterher so auch gegessen.
Wie arrangieren Sie die Speisen?
Jedes Foto sehe ich als Komposition an – wie ein kleines Gemälde. Für mich
ist dabei wichtig, dass die Zutaten sich wiederholen, so dass um das
Gericht herum noch etwas von den frischen Zutaten zu sehen ist. Und ich
dekoriere gern mit essbaren Blüten, die zur Jahreszeit passen.
Und welche Perspektive hat sich bewährt?
Zwei Perspektiven nehme ich besonders häufig. Einmal direkt von oben, um
alles komplett zu zeigen. Die andere Perspektive ist von vorn mit einer
hohen Tiefenschärfe, um das Essen in den Fokus zu stellen, aber trotzdem
etwas mehr von den Zutaten und dem Hintergrund im Bild zu haben.
Wie viel von dem, was in Ihrer Küche passiert, dokumentieren Sie wirklich?
Für Instagram fotografiere ich meist nur das fertige Essen. Für einen
Blogpost gibt es auch Bilder von den Zwischenschritten. Wenn das Essen
fertig ist, dekoriere ich erst einmal ein bis zwei Portionen. Da muss meine
Familie manchmal auch drunter leiden, dass das Essen dann kalt auf den
Tisch kommt.
Würden Sie Ihr Essen auch schön herrichten, wenn Sie es nicht fürs Internet
fotografieren würden?
Nicht jeden Tag. Aber ich habe gemerkt, dass Kinder viel Freude daran
haben, wenn das Essen schön aussieht. Zum Beispiel, wenn Gemüse in
Sternchenform ausgestochen ist, essen sie das lieber. Sie werden
experimentierfreudiger. Dadurch stellen sie fest, dass sie auch Sachen
mögen, von denen sie das vorher nie erwartet hätten. Meine Kinder haben zum
Beispiel immer gesagt: „Rote Beete esse ich auf keinen Fall.“ Aber als ich
ihnen einmal Brote mit Rote-Beete-Hummus gemacht habe, waren sie
begeistert.
Interview Johanna Kleibl
26 May 2018
## AUTOREN
Johanna Kleibl
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