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# taz.de -- Multikulti ändert Richtung
> Am Wochenende startet der Karneval der Kulturen. Um die Finanzen kümmert
> sich der Senat
Von Serdar Arslan
Junge Mädchen mit bunt geschminkten Augen und wehenden Capes laufen tanzend
in den Raum. Auf ihren Capes stehen in großen Buchstaben Hashtags wie:
Freiheit, Liebe, Vielfalt. Die Veranstalter des Karnevals der Kulturen
haben pünktlich vor dem Spektakel am Wochenende am Montag eine
Pressekonferenz organisiert. In einem großen Kreis sitzen sich
Veranstalter, Karnevalsgruppen und Journalisten gegenüber. Auch die
Sponsoren haben es sich nicht nehmen lassen, in weißen Hemden und dunklen
Anzügen zur Pressekonferenz zu erscheinen. Etwas verloren sitzen sie
zwischen bunten Kostümen.
Organisatorin Nadja Mau erklärt, dass der Karneval dieses Jahr unter dem
Motto: #wasbewegtdich? stattfindet. Allerdings gebe es wie üblich kein
übergeordnetes Thema, jede Gruppe habe die Möglichkeit, sich eine eigene
Fragestellung zu überlegen. Auch Mau hat sich einen Hashtag überlegt:
#Spiegel. „Der Karneval funktioniert wie ein Spiegel“, erklärt sie. „Er
zeigt, was in unserer Gesellschaft los ist.“
Dieses Jahr sind 4.000 Akteure in 67 Gruppen am Straßenumzug am Sonntag
beteiligt, 63 kommen aus Berlin. „Es sind mehr Umzugsgruppen als im letzten
Jahr und auch mehr politische Themen“, freut sich Mau. So hat sich eine
Gruppe beispielsweise das Thema Wasser ausgesucht. Es gehe darum, sauberes
Wasser auf der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen.
Der Karneval findet dieses Jahr unter der Leitung der Kulturverwaltung
statt. Staatssekretär für Kultur, Torsten Wöhlert, möchte, dass der
Karneval in Zukunft besser geplant werden kann. „Wir wollen mit unserem
Engagement dafür Sorge tragen, dass es mehr Kontinuität und Stabilität in
der Vorbereitung des Karnevals gibt“, führt Wöhlert aus.
## Neues Sicherheitskonzept
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, haben die Organisatoren
sich in diesem Jahr auch ein erweitertes Sicherheitskonzept überlegt. Die
größte Neuerung für den Straßenumzug am Sonntag ist dabei die Route. In
diesem Jahr geht es um 12.30Uhr an der Yorckstraße/Ecke Großbeerenstraße
los. Von da aus flaniert der Umzug bis zum Hermannplatz. „Zusätzlich haben
wir vorgezogene Straßensperren, und auch zuführende Querstraßen werden
gesperrt“, erläutert Mau. „Natürlich könnte das schwierig für Anwohner
werden, da in diesem Bereich Parkplätze wegfallen.“ Außerdem verliert der
Karneval dieses Jahr eine Bühne, statt vier gibt es nur noch drei. Die
Bühne an der Halleschen Brücke wird es nicht geben, stattdessen gibt es
dort eine Freifläche, um mehr Platz für die Zuschauer zu schaffen.
„Wir werden auch die Auslastung der Umzugsstrecke beobachten“, sagt Mau.
„Mit mobilen Straßensperren und Ordnerpersonal wollen wir dafür sorgen,
dass sich zwei Personen einen Quadratmeter teilen, um genug
Bewegungsfreiheit zu schaffen.“ Diese neuen Maßnahmen sind mit steigenden
Kosten verbunden. Wie viel die Sicherheitsvorkehrungen am Ende kosten
werden, steht noch nicht fest. 830.000 Euro sind im Haushalt 2018 und 2019
jeweils für den Karneval eingeplant. „Sollte er dieses Jahr teurer werden,
wird er nicht an den Mehrkosten scheitern“, versichert Torsten Wöhlert den
Veranstaltern.
15 May 2018
## AUTOREN
Serdar Arslan
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