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# taz.de -- sportplatz: Basketballerauf Erfolgskurs
> Nach dem Sieg gegen Ludwigsburg können die Berliner wieder von der
> Meisterschaft träumen
Von Nicolas Sowa
Die Basketballer von Alba Berlin sind derzeit in der Bundesliga die
Mannschaft der Stunde. Der 96:86-Erfolg gegen den Tabellendritten
Ludwigsburg am Samstagabend war für die Berliner bereits der 15. Ligaerfolg
in Serie. „Wir haben in den entscheidenden Momenten die Intensität
hochgefahren“, sagte Nationalspieler Joshiko Saibou.
So bleiben die Berliner Tabellenführer Bayern München auf den Fersen und
dürfen nach der verkorksten letzten Saison mit dem schnellen
Viertelfinal-Aus dieses Jahr tatsächlich wieder von der Meisterschaft
träumen. Trainer Alejandro Garcia Reneses, kurz „Aito“ genannt, ist es
innerhalb kürzester Zeit gelungen, aus der neu formierten Mannschaft ein
kompaktes Team zu formen. Der 71-Jährige ist in Spanien eine Spieler- und
Trainerlegende und sein Wort hat Gewicht. „Er hat so viel Erfahrung und
jeder vertraut auf das, was er sagt“, berichtet Forward Luke Sikma. Viele
Spieler sind extra seinetwegen nach Berlin gekommen.
Und seine ruhige und entspannte Art überträgt sich mittlerweile auch auf
die Mannschaft. Denn auch bei Rückständen verliert Alba nie die Linie. „Wir
bleiben immer ruhig und werden nicht hektisch. Das zeichnet uns
mittlerweile aus“, findet Manager Marco Baldi. Das Team ist in den letzten
Monaten weiter gereift. Aufbauend auf einer guten Defensive und einem
schnellen Spiel bieten die Berliner vor allem guten Teambasketball. Keine
Mannschaft der Liga erzielt im Schnitt mehr Punkte, kein Team hat mehr
Assists zu bieten. Dabei haben die Berliner keinen Topscorer, das Punkten
verteilt sich auf viele Köpfe. „Es ist immer mal jemand anderes, der das
Team mitreißt“, sagt Sikma. Mit 28 Jahren ist der US-Amerikaner der Älteste
und Erfahrenste im jungen Alba-Team und irgendwie auch der heimliche
Anführer. „Ich versuche natürlich ein Vorbild zu sein und will dem Team
helfen und es in die richtige Richtung führen“, erklärt er. Sikma kam im
Sommer vom spanischen Meister Valencia an die Spree, und nicht wenige
Stimmen halten ihn für einen der besten Spieler der Liga.
Alba lebt diese Saison von vielen erfolgreichen Dreipunktwürfen. Keine
Mannschaft der Liga trifft häufiger aus der Distanz als sie. Für Kapitän
Niels Giffey ist dies aber auch eine trügerische Stärke. „Wir müssen auch
mal andere Lösungen finden und mehr aus der Zone treffen“, fordert er. Und
in der Tat, als Alba zuletzt in den Spielen gegen Würzburg und Bonn nicht
wie gewohnt von außen traf, bekamen die Berliner Probleme. Und doch konnten
beiden Spiele dank starkem Schlussspurt noch gewonnen werden. „Weil wir die
Qualität und das Selbstbewusstsein im Kader haben“, glaubt Baldi.
Denn mit den Erfolgen wuchs auch das Selbstbewusstsein. Selbst die
Niederlage im Pokalfinale gegen Bayern München Mitte Februar warf die
Berliner nicht zurück. Fünf Wochen später revanchierte man sich und schlug
die Bayern in deren Halle klar. „Wir haben mittlerweile eine
Widerstandskraft gegen Niederlagen entwickelt“, findet Baldi. Mit dem Sieg
gegen Ludwigsburg hat Alba nun schon sechs Punkte Vorsprung auf die
drittplatzierten Schwaben. Bei noch fünf ausstehenden Spielen in der
Punkterunde dürfte der zweite Platz den Berlinern kaum noch zu nehmen sein.
Deshalb richtet sich der Blick nun auf die zwei Punkte vor ihnen stehenden
Bayern. Am ersten Mai-Wochenende beginnen die Playoffs.
Mit dem jetzigen zweiten Platz hat Alba aber zumindest im Viertel- und im
Halbfinale bei einem möglichen Entscheidungsspiel in der Best-of-five-Serie
Heimrecht. Ein großer Vorteil, denn schon im Viertelfinale könnte mit
Titelverteidiger Bamberg ein großer Brocken warten. Der Meister schwächelt
in dieser Saison und hatte zuletzt viele Verletzungssorgen. Und vor den
Franken hat Alba großen Respekt. Für Giffey ist das aber kein Problem. „Im
Enddefekt musst du ein Team von solchem Kaliber auf jeden Fall schlagen, ob
nun im Viertel- oder im Halbfinale“, sagt er.
16 Apr 2018
## AUTOREN
Nicolas Sowa
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