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# taz.de -- Auftritt der Truppenbetreuerin
> Die türkische Popsängerin und Erdoğan-Unterstützerin Sibel Can tritt in
> Harburg auf. Das stößt auf Protest
Von Adil Yigit
Gegen einen geplanten Auftritt der bekannten türkischen Popsängerin Sibel
Can am Freitag in Hamburg regt sich Protest. Der Grund: Sibel Can war nicht
nur bei der Feier zum 65. Geburtstag des türkischen Präsidenten Recep
Tayyip Erdoğan in Istanbul zu Gast. Am vergangenen Sonntag trat sie auch
als Truppenbetreuerin auf.
Sie folgte einer Einladung Erdoğans in die türkische Grenzprovinz Hatay, um
dort neben rund 30 weiteren Prominenten, Künstlern und Fußballspielern vor
den türkischen Streitkräften aufzutreten, die am Angriffskrieg gegen den
kurdischen Kanton Afrin in Nordsyrien teilgenommen hatten. Erdoğan trug zu
diesem Anlass einen Kampfanzug.
Bei der Veranstaltung sang der bekannte Sänger Ibrahim Tatlises, der selbst
kurdischer Abstammung ist, gemeinsam mit Sibel Can ein Lied über den
Einmarsch in Afrin. Erdoğan war amüsiert, als die beiden sangen: „Erobere
Afrin, wenn es dir nicht gefällt, erobere Minbidsch.“ Als dies in den
sozialen Medien verbreitet wurde, gab es landesweite Kritik von türkischen
und kurdischen Oppositionellen.
Am Freitag soll Sibel Can um 19 Uhr im Harburger Phönix-Saal auftreten.
Veranstalter ist der Bezirksabgeordnete der SPD in Harburg, Martin Celik.
Das Hamburger Solidaritätskomitee „Afrin“ hat dazu aufgerufen, diese
Veranstaltung zu boykottieren, weil Sibel Can eine „Kriegstreiberin“ sei,
die keinen Platz in Harburg haben dürfe. Um 18 Uhr wird es eine
Protestkundgebung vor dem Veranstaltungssaal des Phönix-Centers geben.
Seitdem die türkischen Truppen am 18. März in die syrische Stadt Afrin
einmarschiert sind, wird in Hamburg wie in anderen europäischen Großstädten
fast jeden Tag protestiert. Zuletzt haben die Unterstützer der Initiative
„Hamburg für Afrin“ beim Ostermarsch am letzten Montag gegen die türkische
Eroberung demonstriert.
6 Apr 2018
## AUTOREN
Adil Yigit
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