# taz.de -- Hajo Schiff Hamburger Kunsträume: Wie weit färbt Förderung? | |
Kunst reagiert auf ihr Umfeld, das ist auch wünschenswert. Aber wie weit | |
dürfen sich Künstler*innen auf von außen bestimmte Bedingungen einlassen, | |
ohne zu Auftrags-Designer*innen ihrer Finanziers zu werden? Mit solchen | |
Fragen befasst sich Kunstbetriebsanalytiker Wolfgang Ullrich am heutigen | |
Samstagabend im Künstlerhaus Sootbörn (18 Uhr), wenn er zwischen Bürokratie | |
und Kunst Motive einer Komplizenschaft feststellt. | |
Kann es stimmen, dass Konzepte exakt so zugeschnitten werden, dass die | |
Kulturbürokratie „anbeißt“? Wer je die Papiere gelesen und ausgefüllt ha… | |
die seitens der staatlichen Kulturförderung verlangt werden, könnte schon | |
auf die Idee kommen, dass die jeweiligen Kunstvorschläge eine gewisse | |
obrigkeitliche Norm erfüllen müssen, um dann auch finanziert zu werden. | |
Dankenswerterweise fördert die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn in der | |
Trittauer Wassermühle und dem angrenzenden Atelierhaus seit Langem | |
norddeutsche Künstler*innen. Doch wenn Constanze Vogt nach einjährigem | |
Stipendium zum Abschluss auch die Fenster des dortigen Rathauses bespielt – | |
ist das dann das Ausnutzen einer durch intensive Kontakte gewonnen | |
Möglichkeit oder ist es bloß plakative Dankbarkeit? Vielleicht kann sie | |
solche Fragen direkt in der Ausstellung ihrer Zeichnungen und Skulpturen in | |
der idyllischen Mühle beantworten – Eröffnung am heutigen Samstag um 16 | |
Uhr. | |
Doch statt im Nordosten kann der Nachmittag auch gut in Hamburgs Süden | |
verbracht werden: In der den Deichtorhallen angegliederten Sammlung | |
Falkenberg in Harburg ist ab 12 Uhr die umfangreiche Ausstellung der mit | |
vielen Medien arbeitenden Künstlerin Astrid Klein frei zugänglich. Diese | |
erste Satelliten-Ausstellung der kommenden „Triennale der Photographie“ | |
zeigt vor allem fotobasierte Materialcollagen der 1951 in Köln geborenen | |
Künstlerin. Ihr Großbild „Endzeitgefühle“ irritierte ab 1986 für lange … | |
im Tunnel der Linie U2 am Hauptbahnhof mit den Schatten eines Wolfsrudels. | |
Die Stadt als Anderort: Am Wochenende sind auch wieder „Gotham City“-Tage. | |
Zum elften Mal unter diesem Titel öffnen elf Künstler*innen die von der | |
Stadt geförderten Ateliers am Brooktorkai 11 in der Hafencity und zeigen | |
Arbeiten auch von geladenen Gästen (15–19 Uhr). | |
24 Mar 2018 | |
## AUTOREN | |
Hajo Schiff | |
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