# taz.de -- Flixbus fährt Bahn | |
> Die Fernbusfirma macht der Deutschen Bahn Konkurrenz. 28 Städte sollen | |
> bald mit einem Flixzug erreichbar sein. Expansion des Busverkehrs in die | |
> USA | |
Von Malte Kanefendt | |
Der Fernbusanbieter Flixbus steigt nach einer mehrmonatigen Testphase in | |
den Bahnverkehr in Deutschland ein. Vom 24. März an fährt Flixtrain täglich | |
außer mittwochs Züge zwischen Hamburg und Köln. Geplant sind Stopps in | |
Düsseldorf, Münster, Duisburg, Gelsenkirchen und Essen. Die Tickets sollen | |
ab etwa zehn Euro kosten. Zusätzlich sollen ab April täglich Züge zwischen | |
Berlin und Stuttgart über Hannover und Frankfurt verkehren. | |
Auf dieser Strecke war bisher der ehemalige Locomore-Zug als Testlauf | |
unterwegs. Mit dem Passagieraufkommen sei das Unternehmen sehr zufrieden, | |
sagte Flixbus-Chef André Schwämmlein. Der rasche Erfolg ermutige das | |
Unternehmen, „das Geschäft mit Fernzügen weiter auszubauen“. Seit der | |
Streckenvermarktung im Sommer 2017 habe Flixbus mehr als 150.000 Fahrkarten | |
verkauft. | |
Flixtrain sei ein anerkanntes Eisenbahnverkehrsunternehmen. Das Unternehmen | |
kann nun selbst Trassen bei der DB Netz beantragen. Das benötige aufgrund | |
längerer Antragsfristen allerdings mehr Zeit als der Ausbau von Buslinien, | |
so Schwämmlein. DB Netz ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn und | |
vergibt in Deutschland die Rechte für die Nutzung des Schienennetzes. | |
Die von drei Freunden im Jahr 2013 in München gegründete Firma Flixbus | |
kontrolliert laut einer Analyse des Iges-Instituts mittlerweile 94 Prozent | |
des Fernbusmarktes. Dass die Deutsche Bahn ihre Preise in den vergangenen | |
Jahren weniger anhob, wird auch dem gesteigerten Wettbewerb durch Flixbus | |
zugeschrieben. | |
Die Pläne des Unternehmens sind nicht auf Deutschland beschränkt. Mitte | |
Februar gab das Unternehmen bekannt, in naher Zukunft auf dem US-Markt zu | |
starten, zunächst mit 50 Bussen an der Westküste. „Der amerikanische Markt | |
biete sehr viel Potenzial“, sagte der Mitgründer Jochen Engert der | |
Süddeutschen Zeitung. Bei grenzüberschreitendem Verkehr setze man jedoch | |
weiter auf den Bus. | |
Des Weiteren strebe man die Zusammenarbeit mit Fluggesellschaften wie der | |
Lufthansa an. Man wolle erreichen, dass der Kunde am Ende nur noch ein | |
Ticket brauche, um von zu Hause über den Flughafen bis ans Ziel zu | |
gelangen. | |
7 Mar 2018 | |
## AUTOREN | |
Malte Kanefendt | |
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