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# taz.de -- Unfinished and Concrete Poetry: Flowing Meanings
> A word in German sounds like another in Georgian but their meaning
> diverges. Artist Elza Javakhishvili walks through the path of
> significance.
Bild: „Tagebuch # 01“
Elza Javakhishvili’s piece of work is a commitment to understanding how
meaning flows from language to its material representation. Highly
influenced by Mallarmé, Apollinaire, and other literally and artistic work,
Javakhishvili explores with concrete poetry the tension between the text as
a literary piece and the text as a visual manifestation. It recreates
grammatical structures through a transition from the grammatical rules to a
graphic microcosm. Words create meaning, in this case, by their appearance
on the paper as a form of graphic art: it creates meaning from dwelling in
a two dimensional atmosphere.
This is, then, not only poetry as a language experiment, but also as a
painting intention, as object.
## Unfinished Poetry (Unvollendete Poesie)
Concrete poetry goes tightly along with Unvollende Poesie, Unfinished
Poetry, a commitment to explore the barriers of mother and foreign
language. This stake is pursued by intricate juxtaposition of meanings
based on, simultaneously, a fluid juxtaposition of languages.
It is, then, a bet on understanding how meaning flows from one to the
other. A word in German sounds like another in Georgian but their meaning
diverges. They give two different directions to walk through the path of
significance. Nevertheless, this piece is a exploration of a dialog the two
meanings (DAME in German is „Lady“ and in Georgian is „and I“) and the …
frame of reference (German and Georgian).
Hierarchy does not exist.
The mixture creates a new, fluid and expanding frame where from confusion
poetry emerges.
In a heterolingual room, that Javakhishvili describes, first, as a place of
thinking, the two languages strike up a dialog that produces new meanings
and allows both of them to duplicate. A heterolingual room is not only the
place of the private thinking but secondly a public scenario where poetry
shall be read and performed to the audience.
The artist performs.
The language barriers between German and Georgian flow and get erased and
get transformed not only on the paper but also in the performance that the
artist, as an actress who leads the audience through the heterolingual
mode, is capable of creating.
## In her own words: Javaklishvili's description of Unvollendete Poesie
(German)
In meiner Arbeit Unvollendete Poesie wird versucht, durch den klareren
sprachlichen Abstand zu meiner Muttersprache, die Grenze zwischen meiner
Muttersprache und einer fremden Sprache aufzuweichen. Ein derartiger Umgang
mit Sprache ermöglicht es mir, etwas Neues in der sprachlichen Struktur
ausfindig zu machen, neue Ausdrucksmöglichkeiten zu öffnen. Überdies kann
behauptet werden, dass dabei eine autonome Form entsteht, in der die
sinnliche Bedeutung der Wörter an Macht verliert. Durch Klang und
Visualität der einzelnen Vokabeln wird eine Art der musikalischen
Kompositon, sowohl akustisch, als auch visuell, erschaffen.
Die Sprache und Wörter, die in der Unvollendeten Poesie auftreten, bilden
ein gemeinsames Medium in ihrer Ganzheit als Poesie, die individuell durch
sprachliche Erfahrung und Erlebnisse geprägt ist.
Die Poesie zerstört die sinnliche Expression durch Sprache und gleichzeitig
die Ordnung der Störung in der Sprache. In Unvollendeten Poesie agieren die
Wörter dementsprechend so miteinander, dass sie klangvolle Reflexionen
bilden, die in die sprachlich unerklärlichen Einheiten eintauchen.
‚Unvollendet‘ bezeichnet hier den fragmentarischen Ausschnitt des
Gedankens, der ohne konkrete und vollständige Sätze auf den gesamten Inhalt
verweist. Ausgehend davon wird ein freierer Raum für autonomeres Denken
beim Lesen erzeugt. Die georgischen und deutschen Worte, die in der Poesie
auftauchen, bilden dabei melodisch klangvolle Rhythmen, die durch die
Mischform der Sprachen gestört und zerbrochen. Sie bleiben nie linear.
Die Aussprache der hier dargestellten Wörter, trägt die unterschiedlichen
Bedeutungen und den Inhalt. Jedoch komponieren sie durch die gleichen oder
ähnlichen Klänge und ihre doppelten Bedeutungen neue Sinnzusammenhänge.
Beispielsweise das Wort DAME, wenn ich es höre, bedeutet es für mich nicht
nur wie im Deutschen eine Frau oder eine weibliche Person, sonderndieses
Wort (wenn es ausgesprochen wird) sagt für mich in meiner Muttersprache
(Georgisch) gleichzeitig: UND ICH. Genau das Gleiche gilt auch für die
anderen ähnlich oder genau gleich klingenden Worte, die in der
Unvollendeten Poesie verwendet werden. Ich betrachte das sinnliche
Verständnis der Worte doppelt – also ein Wort mit seiner Begriffsbestimmung
beschränkt sich nicht nur auf eine einzige Bedeutung, sondern es kann auch
etwas anderes meinen, je nachdem in welchen sprachlichen Raum ich mich
befinde. Das heißt, dass das Verständnis der Worte nicht auf einen Sinn
beschränkt ist, sondern dass die ausgesprochenen Worte durch ähnliche
Klänge der Vokabeln differente Informationen aussenden. Durch die
Verknüpfung der Mehrsprachigkeit entsteht eine gewisse Relation, in der die
Sprache zu einer Form der Offenheit gebracht wird.
[1][Listen to the performance here]
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12 Feb 2018
## LINKS
[1] /static/audio/Elza-4.mp3
## AUTOREN
Lina Sanchez
## TAGS
taz international
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