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# taz.de -- Tierisch gut: Schweinswale am Großen Belt
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Bild: Selten und bedroht: Der Schweinswal
Sie sind gleichzeitig Botschafter und wissenschaftliche Mitarbeiter: Die
beiden Schweinswale Freja und Sif leben im dänischen Forschungs- und
Erlebniscenter Fjord & Bælt in Kerteminde am Großen Belt. Hier, in der Nähe
der Großstadt Odense auf der Insel Fünen, wird ein Einblick in die Flora
und Fauna dänischer Gewässer gewährt und über die Sinne und das Verhalten
der Tiere des Centers geforscht.
Schweinswale, auch Kleine Tümmler genannt, leben in den kühlen Gewässern
der Nordhalbkugel – von Japan und Kanada bis in die Nord- und Ostsee. Über
die Herkunft ihres Namens gibt es viele Vermutungen. Die wahrscheinlichste:
Einst sezierte ein griechischer Gelehrter namens Aristoteles einen
Meeresbewohner, fand, dass er – der Meeresbewohner – außen zwar wie ein
Fisch aussah, innen aber eher wie ein Schwein, also ein Säugetier, und
nannte ihn folgerichtig „Schwein der Meere“.
Heute, fast 2.500 Jahre später, gilt ihr weltweiter Bestand zwar als
stabil, auf der Roten Liste Deutschland sind die Meerschweine aber als
stark gefährdet eingestuft. Gründe hierfür sind, neben der zunehmenden
Verschmutzung und Verlärmung der Meere, vor allem die Fischerei mit Stell-
und Treibnetz. Ihre Beutetiere können die kleinen Vettern der Delfine mit
Ultraschall gut orten, Fischernetze aber nicht, sie verwickeln sich darin
und ertrinken.
Das mussten auch Freja und Sif erfahren – sie hatten allerdings Schwein und
wurden gerettet. Wegen ihrer hohen Ansprüche dürfen Schweinswale
normalerweise nicht gehalten werden, das Fjord & Bælt hat dafür aber eine
Sondererlaubnis. Freja und Sif leben in einem Hafenbecken und nehmen an
verschiedenen Forschungsprojekten teil, die zum Schutz ihrer Artgenossen
beitragen sollen. Ihnen und drei Seehunden können Besucher*innen täglich
beim Training und bei der Fütterung zusehen, Forscher*innen und
Trainer*innen stehen für Fragen zur Verfügung.
Darüber hinaus kann in Ausstellungsräumen ein Pottwal-Skelett begutachtet
oder mehr über das Quallen-Universum erfahren werden. Ein 40-Meter-Tunnel
lädt ein, ohne nasse Füße auf dem Meeresgrund spazieren zu gehen. Von hier
aus können Besucher*innen Schweinswale und Seehunde, Steinriffe,
Tangpflanzen, Muschelbänke und Fische beobachten. Und wer nicht nur gucken
will, kann außerdem in einem der Fühlbecken nach Krebsen, Plattfischen und
Seesternen tasten. Lena Eckert
Fjord & Bælt, Margrethes Plads 1, DK-5300 Kerteminde, Infos unter
www.fjordbaelt.dk. Geöffnet vom 6.2. bis 25.11.2018
27 Jan 2018
## AUTOREN
Lena Eckert
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