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> 2017 wurde der Verein Flüchtlingspaten Syrienmit dem taz Panter Preis | |
> ausgezeichnet. Im Dezember verstarb der Gründer Martin Keune: Ein Nachruf | |
Malaika Rivuzumwami und Mareike Barmeyer | |
Schriftsteller und Werbefuzzi mit drei erwachsenen Söhnen, so stellte sich | |
Martin Keune im Spätsommer der taz selbst vor. Er war Vorstandsvorsitzender | |
der Flüchtlingspaten Syrien e. V., Crowdfunding-Koordinator und | |
Facebook-Betreuer des Vereins, der Werbemann, der dafür sorgte, dass der | |
Spendenfluss nicht versiegt. 2017 wurde sein Verein mit dem taz Panter | |
Preis ausgezeichnet. In der Nacht zum 27. Dezember ist Martin Keune | |
verstorben. | |
2014 nahmen Keune und seine Frau zwei Syrer bei sich auf und wurden so | |
darauf aufmerksam, dass der Familiennachzug von Syrien nach Deutschland | |
schwer geworden ist, weil er an den Flüchtlingsstatus gebunden ist, den | |
immer weniger der geflüchteten Syrer bekommen. „Sie haben keine Möglichkeit | |
mehr, ihre Angehörigen herzuholen“, erklärte Keune im Interview mit der taz | |
im Juli 2017. „Es sei denn auf unserem Weg über eine Bürgschaft.“ | |
Im März 2015 gründete er mit dem Rechtsanwalt Ulrich Karpenstein daher den | |
Verein, in einer bis dahin kaum bekannten Nische der Flüchtlingshilfe: Sie | |
unterstützen syrische Geflüchtete finanziell, logistisch und durch | |
Verpflichtungserklärungen. | |
Gerührt berichtete Martin Keune von seiner Arbeit, über emotionale | |
Begegnungen am Flughafen, wo sich Familien, die sich jahrelang nicht | |
gesehen hatten, endlich in den Armen lagen. „Dieses direkte | |
Eins-zu-eins-Umsetzen, das finde ich extrem glücklich machend“, sagte er. | |
Aus den zwei Leuten, für die er und seine Frau damals unterschrieben haben, | |
sind inzwischen 250 geworden. | |
13 Jan 2018 | |
## AUTOREN | |
Malaika Rivuzumwami | |
Mareike Barmeyer | |
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