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> In Berlin erkranken mehr Menschen an Masern als im deutschen | |
> Durchschnitt. Die Brandenburger sind gesünder. Bis 2020 soll die | |
> Krankheit ausgerottet sein | |
Von Hannah El-Hitami | |
Im Jahr 2017 sind in Berlin mehr Menschen an Masern erkrankt als im | |
Bundesdurchschnitt. Das zeigte eine Studie des Robert-Koch-Instituts. Zwar | |
sank die Zahl der Erkrankungen gegenüber dem Vorjahr um acht auf 67 Fälle, | |
trotzdem hatte nur Nordrhein-Westfalen eine höhere Dichte an | |
Masernerkrankungen zu vermelden. Besser erging es den Brandenburgern: Dort | |
erkrankten nur acht Menschen, drei Viertel weniger als 2016. | |
Berlin hat seit Jahren eine höhere Infektionsrate als der Rest | |
Deutschlands. „In Ballungsräumen steckt man sich leichter an“, erklärt | |
Christoph Lang von der Gesundheitsverwaltung. Grund dafür sei die hohe | |
Bevölkerungsdichte sowie die Masse an Touristen und Zugezogenen. Gerade | |
Menschen, die wegen der Arbeit nach Berlin ziehen, gehören oft zu den in | |
1970ern und 80ern Geborenen. Sie weisen Impflücken auf, weil der Impfstoff | |
in ihrer Kindheit erst entwickelt wurde. | |
Heute ist die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln bei Kindern üblich. | |
„92,3 Prozent der Berliner Kinder sind im Einschulungsalter zweimal gegen | |
Masern geimpft, Tendenz steigend“, so Lang. „Das ist ein guter Wert, wir | |
müssen aber noch besser werden.“ Ziel des Senats ist es, den Impfschutz bis | |
2020 so zu verbessern, dass 95 Prozent der Bevölkerung immun sind. „Damit | |
wäre die sogenannte Herdenimmunität erreicht“, so Lang. Das bedeutet, dass | |
so viele Menschen geimpft sind oder die Masern schon hatten, dass eine | |
einzelne Ansteckung sich nicht mehr verbreiten kann. Die Krankheit gilt | |
dann als ausgerottet. | |
Das Ziel ist Teil eines Nationalen Aktionsplans, den Berlin als erstes | |
Bundesland auf Landesebene umsetzt. | |
8 Jan 2018 | |
## AUTOREN | |
Hannah El-Hitami | |
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