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# taz.de -- Pressefreiheit: Eine Tür geöffnet
> Seit fast einem Jahr sitzen die beiden Journalisten in Untersuchungshaft.
> Am Mittwoch wurden sie frei gelassen. Die Anklage bleibt bestehen.
Bild: Silivri Gefängnis, İstanbul, 06.12.2017
Die beiden angeklagten Journalisten Tunca Öğreten und Mahir Kanaat wurden
am Mittwoch nach 323 Tagen aus der Haft entlassen. Angeklagt sind die
beiden, die für die Zeitungen Birgün bzw. Diken arbeiten, zusammen mit 4
weiteren Journalisten wegen Terrorunterstützung. Begründet wird das mit
ihrer Berichterstattung über die Mails des türkischen Energieministers
Berat Albayrak, die von der Hackergruppe Redhack zuvor geleakt worden
waren. Öğreten und Kanaat wurden per Videoübertragung zur
Gerichtsverhandlung dazugeschaltet.
In der Anhörung am Mittwoch hatte Öğreten gesagt, dass er auf ein Ende
seiner prekären Situation hoffe. Er habe schon so manche journalistische
Herausforderung gemeistert und beispielsweise als Kriegsreporter
gearbeitet. Noch nie jedoch habe ihn eine Situation wie die jetzige so sehr
beunruhigt.
„Aufgrund der Aussage eines unbekannten, der offenbar kein Problem damit
hat, sich als Hacker zu outen, werde ich seit einem Jahr meiner Freiheit
beraubt. Ich will aus der Untersuchungshaft entlassen werden, damit meine
unrechtmäßige Verhaftung nicht unnötig euer Gewissen belastet“, so Öğret…
Staatsanwalt Ersin Esenal plädierte für die Aufrechterhaltung der
Inhaftierung beider Angeklagten, da konkrete Beweismittel für die
Anklagepunkte bestünden. Doch das Gericht entschied dagegen. Die
Freilassung erfolgte unter Auflagen, darunter ein Ausreiseverbot.
Öğretens Ehefrau Minez kommentierte die Freilassung ihres Ehemanns so: „Ich
hoffe, dass sich auf diese Weise eine Tür für die anderen inhaftierten
Journalisten öffnet. Nur wenn alle inhaftierten Journalisten ihre Freiheit
erlangen, können wir glücklich sein.“
6 Dec 2017
## AUTOREN
Canan Coşkun
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