# taz.de -- taz sachen: Neugierige SoldatInnen | |
In der taz-Frühkonferenz sitzen oft Gäste. Insofern und weil die 22 Männer | |
und zwei Frauen allesamt Zivil trugen, wäre uns RedakteurInnen gestern um | |
9.45 Uhr gar nicht aufgefallen, dass es sich bei unseren ZuschauerInnen um | |
SoldatInnen und Zivilangestellte der Bundeswehr handelt, wären sie uns | |
nicht als solche vorgestellt worden. | |
Was will die Bundeswehr in der taz? Guido Mathes vom Zentrum Innere Führung | |
erklärt, dass SoldatInnen die Pflicht haben, sich an mindestens drei Tagen | |
pro Jahr politisch zu bilden. In der Gruppe, die er betreut – Techniker für | |
Kampfflugzeuge sowie Zeit- und Berufssoldaten und zivile MitarbeiterInnen | |
aus einer Ausbildungseinrichtung in Kaufbeuren im Allgäu –, geht es beim | |
fünftägigem Berlinbesuch um das Thema Deutschland und die Globalisierung. | |
„Die taz gibt uns einerseits einen tollen Einblick in die Herstellung von | |
Medien“, erklärt Hauptmann Thomas Götz. „Zudem stehen Sie zusammen mit Le | |
Monde diplomatique auch für die Vielfalt der Presse – und für Themen, die | |
andere vielleicht als exotisch bezeichnen würden.“ | |
Und die linke, antimilitaristische und pazifistische taz-Tradition? | |
„Soldaten und andere Mitarbeiter staatlicher Einrichtungen werden oft | |
pauschal als konservativ verortet“, sagt Oberstabsärztin Constanze Eßer, | |
„aber die wenigsten Soldaten sehen sich selbst als Verteidiger eines | |
reaktionären Weltbildes.“ Es sei wichtig, dass das Militär einer Demokratie | |
das gesamte gesellschaftliche Spektrum abbilde. „Wir jedenfalls bringen die | |
Neugierde mit, uns auf Positionen einzulassen, die uns nicht so vertraut | |
sind.“ Rüdiger Rossig | |
1 Dec 2017 | |
## AUTOREN | |
Rüdiger Rossig | |
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