Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Integrationsspielen nach Anleitung
> Seit drei Monaten unterstützen Freiwillige geflüchtete Familien mit
> Kindern im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren. Nun ziehen der
> Verein Impuls Deutschland Stiftung und die Caritas Bremen Resümee
Von Dominik Koos
Jede Woche besucht die Rentnerin Wilhelma Richter die beiden Kinder der
Familie Jafari, den sechsjährigen Mostufu und seinen zweijährigen Bruder
Motjaba. Vor sechs Jahren ist die Familie aus Afghanistan nach Deutschland
gekommen – seit Ende 2015 lebt sie in Bremen in einem Heim für Geflüchtete
in der Innenstadt. Wilhelma Richter hat sie vor drei Monaten kennen
gelernt. Sie ist eine von fünf Ehrenamtlichen, die an dem Projekt
„Willkommen mit Impuls“ teilnimmt. Dieses wird getragen von dem in Bremen
ansässigen Verein „Impuls Deutschland Stiftung“ und der Caritas Bremen.
Vier Familien in Übergangsheimen in der Birkenstraße und Faulenstraße
nehmen daran teil.
Dabei kommt eine sogenannte Familienbesucherin wöchentlich in eine Familie,
um mit den Kindern zu spielen und die Eltern in das Spiel einzubinden. Auf
diese Weise, so sagt der Verein in seiner Selbstdarstellung, soll die
Entwicklung der Kinder gefördert werden und gleichzeitig die Integration
und der Spracherwerb aller Familienmitglieder erleichtert werden. So soll
den Kindern geholfen werden, den Einstieg in die Schule oder den
Kindergarten zu bewältigen, sagte eine Caritas-Mitarbeiterin am Montag bei
einer Vorstellung des Projekts. Anschließend, so die Idee des Vereins,
sollen „die Kinder und Familien in eines unserer Regelangebote übergehen“.
Gemeint sind die in den Niederlanden entwickelten Projekte „Opstapje“ und
„Hippy“, die in Bremen schon seit einigen Jahren Familien mit
Migrationshintergrund angeboten werden.
Für „Willkommen mit Impuls“ werden Freiwillige mit einer eintägigen
Schulung auf ihren Einsatz in den Familien vorbereitet. Wilhelma Richter
hatte schon länger ehrenamtlich für die Caritas gearbeitet, bevor sie sich
das pädagogische Konzept von Impuls hatte erklären lassen. Jetzt geht sie
regelmäßig mit ihrem Spielzeugbeutel, gefüllt mit Würfeln, Bilderbüchern
und Farbstiften in die Familie. „Mir macht das Spaß“, sagt sie „ich sehe
die Fortschritte, die die Kinder machen.“ Mittlerweile gewinne der
Sechsjährige meistens beim Memory gegen sie.
Mit dem Programm versuche die Stiftung eine Lücke zu füllen, sagte Karen
Stroink, Mitarbeiterin von Impuls e.V. Sprachkenntnisse, motorische
Fähigkeiten wie Linien zeichnen, Farb-, Form- und Bilderkennung seien
Fähigkeiten, die Kinder mit Migrationserfahrung häufig fehlten, da sie
keinen Kindergarten besucht hätten. Das Projekt sei zunächst für einen
Zeitraum von drei Monaten entwickelt worden, da die Aufenthaltsdauer in
Übergangswohnheimen ursprünglich nicht länger geplant war. Mittlerweile sei
aber klar, dass diese Übergangszeit weit länger als drei Monate dauere, so
Stroink. Daher biete man eine Verlängerungsoption an. Für die Zukunft wolle
man die Zahl der unterstützten Familien erhöhen.
21 Nov 2017
## AUTOREN
Dominik Koos
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.