# taz.de -- taz sachen: Flache Hierarchien | |
Die taz ist anarchisch gewachsen. Früher gab es endlose Sitzungen mit | |
ewigen Debatten. Irgendwann wurde dann doch endlich eine Chefredaktion und | |
auf der großen Morgenkonferenz eine Redner*innenliste eingeführt. Man | |
wünscht sich ja öfter mal, was man nicht hat. Und wenn man flache | |
Hierarchien gewohnt ist, kann man sich auch mal eine stramme Chef*in | |
wünschen, die alle 53 verschiedenen (sehr berechtigten) Meinungen | |
beschneidet und entscheidet, wie es gemacht wird. | |
Eine Sternstunde habe ich in dieser Woche erlebt: Wir saßen zusammen und | |
sprachen darüber, wie wir die Onlineprojekte der taz weiterentwickeln. Als | |
alle gerade ermüdet den Kopf in die Hände fallen ließen, wurde die | |
Entscheidung über die nächsten wichtigen Schritte in eine Fachgruppe | |
delegiert – und so wertvolle Zeit weise eingespart. Stattdessen redete man | |
nun über grundsätzliche Dinge, für deren Beantwortung die taz einst | |
gegründet wurde. Zum Beispiel: Trennt man die Abschnitte eines Datums mit | |
Freizeichen? Schreibt man den heutigen Tag also 3.11.17 oder 3. 11. 17? | |
Oder: Ist es effizienter, das Mausrad am Computer mit dem Zeige- oder dem | |
Mittelfinger zu benutzen? Und, wirklich mindblowing: Sollte ich, beim | |
nächsten Mal, wenn ich mit Handschuhen mein Smartphone benutzen will, nicht | |
einfach meine Nasenspitze zum Scrollen benutzen, bevor ich ständig meinen | |
Handschuh vorher ausziehen muss? Und könnte ich eigentlich dann auch gleich | |
für die Fingerabdruck-Sperre meines Smartphones auch die Nasenspitze | |
benutzen? | |
Ich liebe es, in der taz zu arbeiten. Kaspar Zucker | |
3 Nov 2017 | |
## AUTOREN | |
Kaspar Zucker | |
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