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# taz.de -- Ziemlich schräge Töne
> Radio Deutschlandfunk Kultur sendet einen Beitrag mit Musik eines
> bekannten Nazi-Barden
„Es wird geschehn, es wird geschehn, die Zeit ist nicht mehr fern, da
werden all die hohen Herrn gehang’ an die Latern“, heißt es
herrschaftskritisch in einem Revolutionslied von 1848. Das passt zum Thema,
dachten sich wohl die Macher_innen der Sendung „Deutschlandrundfahrt – Orte
der Demokratie“, und wählten das Lied als musikalisches Zwischenspiel in
ihrer Sendung, die am Sonntagvormittag im Deutschlandfunk Kultur
ausgestrahlt wurde.
Sie verwendeten allerdings eine Version des Stücks von Frank Rennicke – der
bekannte Nazi-Barde ist eine Schlüsselfigur der rechtsradikalen Szene in
Deutschland und wurde von der NPD mehrfach als Bundespräsident
vorgeschlagen. Wen die Rechten unter den zu hängenden hohen Herren
verstehen, zeigt ein Video zum Song auf YouTube: die komplette Riege
aktuell oder ehemals relevanter deutscher Politiker_innen, von Helmut Kohl
über Martin Schulz und Claudia Roth bis hin zu Angela Merkel.
Besonders pikant: In der Sendung ging es um Demokratie in Deutschland und
um Orte wie der Paulskirche, an denen sie erkämpft wurde. So sagt etwa eine
Schülerin: „Ich finde es vor allem wichtig, dass jeder in der Demokratie
das Gefühl haben kann, gleich zu sein – Frauen, Männer, groß, klein, dick,
dünn, egal welche Nationalität.“ An die Gleichheit aller wird Frank
Rennicke bei seiner Interpretation des Revolutionsliedes am wenigsten
gedacht haben.
Deutschlandfunk Kultur entschuldigt sich in einer Stellungnahme auf seiner
Website für den Fehler. Zoe Sona
19 Sep 2017
## AUTOREN
Zoe Sona
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