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# taz.de -- Portrait: Die Frau des Premiers
Bild: Verschwendungssüchtig? Sara Netanjahu
Größenwahn, krankhafte Eifersucht, Gier, Verschwendungssucht und viel zu
viel Einfluss auf ihren Mann – all das wird Sara Netanjahu nachgesagt. Oft
schon musste die Ehefrau von Israels Regierungschef für den Spott der
Satiriker herhalten. Man müsste sie bedauern, würde Frau Netanjahu nicht
selbst mit ihren Peinlichkeiten für immer wieder neue Schlagzeilen sorgen.
Doch nun droht der 58-Jährigen ein Prozess wegen der Verschwendung
öffentlicher Gelder. „Die Medien hassen uns, aber das Volk liebt uns“, soll
sie zu US-Präsident Donald Trump gesagt haben. „Wir haben viel gemein“, so
seine Antwort. „Ja“, freute sie sich daraufhin.
Schon seit Jahren laufen Ermittlungen gegen Sara Netanjahu. Ungewöhnlich
hohe Eis- und Alkoholrechnungen weckten das Misstrauen, dazu kam die
sogenannte Pfandaffäre, bei der sich Frau Netanjahu mit der Rückgabe leerer
Flaschen betrügerischerweise um rund 1.000 Euro bereichert haben soll, und
schließlich die Pflege ihres inzwischen verstorbenen Vaters, die sie dem
Staat in Rechnung stellte. Vor Gericht wird sie sich, wenn überhaupt, für
Bestellungen teurer Menus aus ausgewählten Restaurants verantworten müssen.
Das kostete den Steuerzahler über die Jahre mehr als 80.000 Euro – obwohl
ein eigener Koch bereit stand.
Anfang der 1990er Jahre heiratete Benjamin Netanjahu die frühere
EL-Al-Stewardess und Kinderpsychologin mit den auffallend blonden Haaren.
Schon in der ersten Amtszeit ihres Mannes zog Sara die Aufmerksamkeit auf
sich, als sie dafür sorgte, dass bei Staatsreisen keine allzu attraktiven
Flugbegleiterinnen an Bord waren. Schließlich mehrten sich die Berichte
über Wutausbrüche und Allüren. Anfang letzten Jahres musste sie schließlich
40.000 Euro Entschädigung entrichten, weil sie ihre Untergebenen so
schlecht behandelt hatte.
Das amerikanische Magazin Forbes hat Sara Netanjahu vor vier Jahren auf
Platz eins der mächtigsten Frauen in Israel gesetzt. Der Regierungschef sei
„total beeinflusst“ von seiner Gattin. Nach Ansicht von Benni Ziffer,
Kolumnist von Haaretz, gründet die „Sara-Phobie“ einzig auf ihrem
Sexappeal. Er diagnostizierte eine „Angst vor der erotischen Frau“. Susanne
Knaul
13 Sep 2017
## AUTOREN
Susanne Knaul
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