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# taz.de -- heute in Bremen: „Dann profitieren alle“
> Diskussion Viele LehrerInnen empfinden Inklusion als Überforderung. Ihre
> Chancen sind aber groß
taz: Frau Hollenbach-Biele, woran fehlt es derzeit für eine erfolgreiche
Inklusion?
Nicole Hollenbach-Biele: Wichtig wäre ein gemeinsames Verständnis der
Bundesländer von guter inklusiver Bildung. Das Ziel muss sein, das Förder-
und das Regelschulsystem zu einem tragfähigen inklusiven System
zusammenzuführen. Dafür brauchen wir gute Konzepte und die entsprechenden
finanziellen Ressourcen. Wir müssen verbindliche Qualitätskriterien für
inklusive Schulen entwickeln und LehrerInnen für diese Arbeit aus- und
fortbilden. Dann profitieren alle.
Können Sie Lehrkräfte verstehen, die sich überfordert fühlen?
Natürlich, Lehrkräfte fühlen sich in vielen Fällen nicht ausreichend
vorbereitet auf die konkrete Arbeit mit heterogenen Lerngruppen. Hier sind
vor allem die Bundesländer gefragt, wenn es um die gezielte Fortbildung und
Begleitung geht.
Die Linkspartei und Gewerkschaften fordern mehr neu geschaffene Stellen für
SonderpädagogInnen. Stimmen Sie dem zu?
Vor allem muss es darum gehen, die vorhandenen Sonderpädagogen systematisch
in die Regelschulen zu integrieren. In Schleswig-Holstein beispielsweise
gelingt dies über das Konzept der Förderzentren. Darüber hinaus gehören in
viele inklusive Schulen inzwischen selbstverständlich SonderpädagogInnen
zum Team und zur Schulleitung. Gleichzeitig muss es aber genauso darum
gehen, dass alle Lehrkräfte ihre Expertise für den Umgang mit Vielfalt im
Unterricht weiter ausbauen, damit ein gemeinsamer Unterricht entsteht und
nicht eine Exklusion in der Inklusion droht.
Würden Sie eine positive Zwischenbilanz ziehen?
Ja, Förderschüler sind mittlerweile besser integriert als im vergangenen
Jahrzehnt, inzwischen lernen immer mehr Kinder mit sonderpädagogischem
Förderbedarf an Regelschulen. 2002 hatte nur jeder achte Förderschüler die
Chance auf die Teilnahme am gemeinsamen Unterricht, aktuell ist es bereits
mehr als jeder Dritte. Das ist ein Erfolg, den wir sehen und auf dem wir
aufbauen sollten.
interview pni
Podiumsdiskussion zum Thema Inklusion: 19 Uhr, in der Zionsgemeinde,
Kornstraße 31.
23 Aug 2017
## AUTOREN
Philipp Nicolay
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