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# taz.de -- Verluste nur geringe Gewinne?
> Finanzlücke Die Gesundheit Nord weist Meldungen über Verluste zurück.
> Dennoch habe sie ihr Sanierungsziel verfehlt. Einer der Hauptgründe ist
> erhöhte Leiharbeit
Millionenloch oder nur eine Verfehlung der selbst gesteckten Ziele?
Eigentlich läuft bei der Gesundheit Nord (Geno) beides auf dasselbe hinaus.
Der Bremer Klinikbetreiber weist jedoch Meldungen über Millionen-Verluste
zurück. Die Geno habe lediglich den „selbst gesteckten Plan“ nicht
erreicht, so Geno-Sprecherin Karen Matiszick zur taz. Fakt ist dennoch: die
Geno steckt in einem finanziellen Dilemma.
Radio Bremen hatte über knapp sechs Millionen Euro Verluste bei der Geno
berichtet. Laut dem jüngsten Halbjahresbericht habe die Geno damit das
Sanierungsziel um 4,5 Millionen Euro verfehlt. Es seien weniger Patienten
behandelt worden als geplant, eingekauftes Material teurer gewesen.
Das sei „nicht ganz korrekt“, erklärte nun Matiszick. Sie bestätigte
allerdings, dass die Geno mit einem Plus von 19 Millionen Euro für 2017
gerechnet hatte, letztendlich aber nur 13 Millionen erwirtschaftete. Das
Nichterreichen der finanziellen Ziele betreffe alle vier großen Kliniken
gleichermaßen. Aus Mangel an Personal müsse die Geno immer mehr auf
LeiharbeiterInnen beim stationären Pflegepersonal zurückgreifen. Für die
seien die Gehaltskosten deutlich höher als bei regulär beschäftigten
Pflegekräften.
Viele ausgebildete Pflegekräfte entscheiden sich selbst für die Leiharbeit,
weil sowohl die Bezahlung oft besser als auch die Arbeitsbelastung geringer
ist. „Es gibt Stationen bei der Geno, in denen die Mitarbeiter wirklich am
Limit sind“, sagte Jörn Bracker, Verdi-Gewerkschaftssekretär in Bremen. Die
Arbeitsbedingungen seien in den letzten Jahren deutlich schlechter
geworden. „In einigen Bereichen herrscht so eine hohe Überlastung, dass
dort keiner mehr arbeiten will.“
Gesundheitsressort-Sprecherin Christina Selzer erwartet von der Geno, die
Bilanz zu verbessern. Die Wachstumsziele seien trotz eines höheren Umsatzes
nicht erreicht worden. „Wir halten es für dringend notwendig, die
Leiharbeit in der Pflege zu reduzieren“, sagte Selzer.
„Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Geno keine Pflegekräfte für
Festanstellungen findet oder schlichtweg derzeit keine will“, sagte
Klaus-Rainer Rupp, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linken. Die
finanzielle Schieflage der Geno überrasche ihn nicht, weil der Senat in den
letzten zehn bis zwölf Jahren „eine verfehlte Krankenhauspolitik“ betrieben
habe und zu zögerlich bei Investitionen in die Kliniken gewesen sei. Der
Leitung der Geno könne daher nicht vorgeworfen werden, das
Sanierungskonzept nicht einzuhalten. Philipp Nicolay
17 Aug 2017
## AUTOREN
Philipp Nicolay
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