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# taz.de -- Atomkraft in den USA unbezahlbar
> Energie Der Bau von zwei Reaktoren wird abgeblasen, weil sie zu teuer
> sind. Die ganze Branche kriselt
WASHINGTON afp/taz | In den USA ist der Bau von zwei neuen Atomreaktoren
aus Kostengründen eingestellt worden. Kosten und auch die Bauzeit hätten
den veranschlagten Rahmen gesprengt, wie die Projektpartner Santee Cooper
und South Carolina Electric & Gas mitteilten.
Die beiden Reaktoren sollten im US-Bundesstaat South Carolina gebaut werden
und eigentlich bereits 2020 Strom liefern. Die Baukosten waren auf 1,15
Milliarden Dollar (heute 977 Millionen Euro) beziffert worden. Doch fertig
geworden wären die Reaktoren frühestens 2024, und die Kosten hätten sich
mehr als verdoppelt, teilten die beteiligten Unternehmen mit.
Das Projekt namens Summer hatte das Unternehmen Westinghouse bereits 2008
gestartet. Der US-Kraftwerksbauer war 2006 an den japanischen
Toshiba-Konzern gegangen. Anfang dieses Jahres meldete Westinghouse
Insolvenz an. Die USA sind der größte Atomstromproduzent der Welt; der
Anteil im eigenen Land macht aber weniger als 10 Prozent aus. Von 1996 bis
2016 war kein neues Atomkraftwerk entstanden, im vergangenen Jahr wurde
dann in Tennessee ein Reaktor fertig, 43 Jahre nach Projektbeginn. Derzeit
sind nach dem Ende von Summer in South Carolina noch zwei Reaktoren im Bau,
und zwar im Bundesstaat Georgia.
Ungeachtet der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima hatte sich der
damalige US-Präsident Barack Obama 2011 eindeutig für den Bau neuer
Atomkraftwerke ausgesprochen, um die Abhängigkeit von Ölimporten zu
verringern. Die US-Regierung betrachtet Atomkraft zudem als Möglichkeit, im
Kampf gegen die Erderwärmung den Ausstoß von Treibhausgasen zu drosseln.
Allerdings lohnt sich der Bau wegen des billigen Stroms aus Erdgas nicht,
viele Betreiber rufen nach Subventionen.
2 Aug 2017
## AUTOREN
Anna Parrisius
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