# taz.de -- Millionenloch beim MDR | |
> Rundfunk Sender fehlen 45 Millionen Euro | |
BERLIN | Bis zum Jahr 2020 gibt es beim Mitteldeutscehn Rundfunk (MDR) eine | |
Finanzierungslücke von 45 Millionen Euro. Bereits für das vergangene | |
Geschäftsjahr 2016 zeigt der Jahresabschluss einen Fehlbetrag in Höhe von | |
6,8 Millionen Euro, der vollständig aus Gewinnrücklagen gedeckt wird. | |
Die negative finanzielle Entwicklung erklärt das Unternehmen unter anderem | |
mit der Senkung der Rundfunkbeiträge zum 1. April 2015 um monatlich 48 | |
Cent. Dadurch entstand ein Ertragsloch von mehreren Millionen Euro. Davon | |
seien alle Landesrundfunkanstalten der ARD betroffen, allerdings in | |
unterschiedlichem Maße. Der MDR führt das auf demografische und | |
strukturelle Unterschiede in den Regionen zurück. | |
Die Intendantin des MDR und ARD-Vorsitzende Karola Wille hatte bereits | |
Mitte Juni erklärt, dass man „konsequent Sparmaßnahmen umsetzen“ müsse. | |
Eine MDR-Sprecherin erklärte am Freitag gegenüber der Tageszeitung | |
Volksstimme, dass diese Kosteneinschränkungen Sach- und Personalausgaben | |
umfassten. So meldet die Volksstimme, dass allein im Funkhaus in Halle etwa | |
50 Stellen nicht nachbesetzt werden. | |
Das bestreitet der MDR jedoch gegenüber der taz entschieden. Vielmehr | |
würde, wenn Stellen frei werden, streng geprüft, ob sie unverzichtbar | |
seien. Kürzungen der Gehälter schließt das Unternehmen aus. Auch plane der | |
MDR zunächst keine Abstriche an der Auswahl verschiedener Sendungen. „Es | |
ist unser festes Ziel, Vielfalt, Qualität und Regionalität unserer | |
Programmangebote sicherzustellen.“ Alles weitere stehe auf dem Prüfstand. | |
Im Gespräch mit der Volksstimme schlägt der Staatsminister von | |
Sachsen-Anhalt, Rainer Robra (CDU), vor, das Unterhaltungsangebot zu | |
reduzieren, sofern sich die entsprechende Sendung nicht von Formaten der | |
privaten Sender unterscheidet. Der MDR teilte der taz mit, dass man im | |
eigenen Programmangebot „klare Unterschiede zu den Privaten“ sähe. „An | |
unserem Auftrag, die Menschen zu informieren, zu bilden und zu unterhalten, | |
hat sich nichts geändert.“ Johanna Feckl | |
15 Jul 2017 | |
## AUTOREN | |
Johanna Feckl | |
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