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# taz.de -- #Satire oder #Fakenews oder #waseigentlich?
> Wahlkampf im Netz Die Grünen fälschen FDP-Wahlplakate, die Junge Union
> einen Schulz-Tweet
BERLIN taz | „Wen interessieren schon Inhalte, wenn man so ein geiler Typ
ist?“ Seit Montag sind auf Twitter unter #lindnersprueche Wahlplakate der
FDP zu finden. Die Sprüche haben sich allerdings die Grünen ausgedacht.
Verschiedene Grünen-Politiker, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Jürgen
Trittin, twitterten die modifizierten Plakatbilder.
Viele User finden das nur mäßig lustig. Verleger Jakob Augstein klärt via
Twitter auf, dass er die FDP für „blöde“ hält und sich daher nicht sicher
war. Bei anderen Kommentatoren kommt die Aktion schlecht an oder sie
verstehen nicht, dass es sich um Satire handelt.
Die Grünen stehen dazu. In ihren Augen war der Spaß erfolgreich. Die Idee
sei aus der Bundesgeschäftsstelle gekommen. Der Ball habe wegen der
„Lindner-One-Man-Show“ auf dem Elfmeterpunkt gelegen, sagt ein Sprecher.
Doch wie passt das zur Erklärung der Partei gegen Fake News und für einen
fairen Wahlkampf? Das sei kein Widerspruch finden die Grünen. Zugespitzter
Wahlkampf müsse möglich sein. Die FDP habe beim Wahlkampf in
Nordrhein-Westfalen auch ausgeteilt. Zudem seien die Plakate als klare
Fälschungen erkennbar.
In der FDP reagiert man auf zweierlei Art: Die jungen Liberalen twitterten:
„Schön, dass die Grünen ihren Wahlkampf mit #lindnersprueche betreiben. Wir
bleiben einfach bei Politik mit Inhalten.“ FDP-Pressesprecher Nils Droste
bezeichnet die Aktion als „Foul der Grünen“ und in Zeiten von Fake News
„fragwürdig.“
Auch die Junge Union (JU) in Bayern sorgte auf ihrer Facebookseite für
Aufsehen. Sie postete zwei Tweets von Martin Schulz, einen echten und einen
gefälschten. Im originalen Tweet kritisiert Schulz die Randale bei G20, im
Fake-Post bezeichnet er Linksextremismus als aufgebauschtes Problem und
will mit den Linken nach der Wahl regieren. Die Fälschung ist anhand der
Twitternamen zu erkennen: Bei dem Fake-Account heißt Schulz
@TherealMartinSchulz. Auch hier bemerkten Nutzer die Fälschung nicht. „Die
Unterscheidung zwischen Originaltweet und unserer satirischen Überspitzung
ist klar zu erkennen. Der Post ist nur mit sehr viel
Missinterpretationswillen falsch zu verstehen“, so Stephan Ebner von der
JU. Laura Weigele
14 Jul 2017
## AUTOREN
Laura Weigele
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