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# taz.de -- Prügelleibwächter bleiben zu Hause
> SCHLÄGER Erdoğans Bodyguards, die in Washington auf Demonstranten
> einschlugen, sollen den türkischen Staatspräsidenten nicht zum Gipfel
> begleiten.
HAMBURG taz | Prügelattacken von Sicherheitskräften auf Demonstranten will
die Polizei in Hamburg verhindern. Nach den gewalttätigen Übergriffen von
Recep Tayyip Erdoğans Leibwächtern auf Demonstranten in der amerikanischen
Hauptstadt Washington hat die Hamburger Polizei versichert, dass sie so
etwas nicht dulden werde.
„Wir würden wirklich dagegen vorgehen, bis hin zur Frage der vorläufigen
Festnahme, wenn jemand gegen Dritte handgreiflich geworden ist“, versprach
Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Ein Übergriff wie in
Washington sei nichts anderes als eine Körperverletzung. Der türkische
Staatspräsident wird die Leibwächter, die an der Prügelattacke in
Washington beteiligt waren, gar nicht erst zum G-20-Gipfel mitbringen –
davon geht zumindest die Bundesregierung aus. Der Sprecher des Auswärtigen
Amtes, Martin Schäfer, sagte in Berlin, die Regierung sei sich sehr sicher,
„dass diese Personenschützer nicht den türkischen Staatspräsidenten nach
Hamburg begleiten werden“.
Klar ist, dass die Leibwächter der Staatsgäste keine polizeilichen
Befugnisse haben. Sie dürften ihren Chefs allenfalls im Rahmen der Nothilfe
beistehen, sagte Polizeipräsident Meyer. Das sei den ausländischen
Delegationen verdeutlicht worden. Das Recht, Waffen zu tragen, können die
Leibwächter bei der Bundesregierung beantragen.
Erdoğan soll sich für das Hotel Sofitel am Alten Wall unweit des Rathauses
entschieden haben. Über die Größe und Zusammensetzung seiner Delegation
gibt die Türkische Botschaft „aus Sicherheitsgründen“ keine Auskunft. Der
Verfassungsschutz hat davor gewarnt, dass Erdoğan-Anhänger mit linken und
vor allem kurdischen Gruppen aneinander geraten könnten.
Nicht zuletzt aus Sorge darum, dass innenpolitische Konflikte der Türkei in
Deutschland ausgetragen werden könnten, hat die Bundesregierung einen
öffentliche Auftritt Erdoğans vor oder nach dem G-20-Gipfel untersagt. Die
Bundesregierung hat am Freitag zudem Wahlkampfauftritte ausländischer
Regierungsvertreter drei Monate vor Wahlen oder Abstimmungen in ihren
Ländern grundsätzlich verboten. Ausgenommen sind Staaten der Europäischen
Union.
Außerdem müssen alle politischen Auftritte ausländischer
Regierungsmitglieder künftig von der Bundesregierung genehmigt werden. Die
neuen Regeln betreffen auch andere verbündete Staaten außerhalb der EU wie
die USA. Auch US-Präsidenten dürfen in Zukunft also im Wahlkampf nicht mehr
in Deutschland auftreten.
Gernot Knoedler
3 Jul 2017
## AUTOREN
Gernot Knoedler
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