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## Militäranzüge
FEHLFARBEN Die US-Regierung steht in der Kritik. Im vergangenen Jahrzehnt
soll das amerikanische Verteidigungsministerium über 28 Millionen Dollar
für Tarnkleidung des afghanischen Militärs ausgegeben haben. Farbe:
Waldgrün. Doof nur, dass die Soldaten vorwiegend in Wüstenregionen
eingesetzt sind. Die Fläche Afghanistans besteht gerade mal zu 2,1 Prozent
aus Wald. „Verschwendung!“, ruft es jetzt aus allen Ecken. Nicht unbedingt,
finden wir. Schließlich ist Grün die Farbe der Hoffnung, und die Anzüge
lassen sich prima upcyceln:
1. Pflicht-Trachtfür die Iren. Am St. Patricks Day, dem irischen
Nationalfeiertag, werden ja sonst auch schon mal Flüsse und Bier grün
gefärbt. Da käme so ein amerikanisch-afghanischer Modeexport doch ganz
recht.
2. Bühnenkostümfürs Shrek-Musical. Die Geschichte des popelfarbenen
Unholds läuft gerade bei den „Freilichtspielen Tecklenburg“, nahe
Osnabrück. Robuste Kostüme können da bestimmt nicht schaden.
3. Freiheitdem Freistaat. Seit einem halben Jahr schon beugt sich die
bayerische Polizei dem bundesrepublikanischen Dresscode und trägt Blau. Das
muss nicht sein! Mit den afghanischen Uniformen könnte sie sich wieder in
der Farbe des Bayerischen Waldes kleiden – und vom Mainstream abheben.
4. Green Screenzum Anziehen. Der Jubel in TV-Studios weltweit wäre gewiss.
Statt Moderatoren mit verschiedenfarbigen Blazern auszustatten, könnte man
sie auch einfach in grüne Anzüge stecken. Mit ein bisschen Technik die
Uniformen aus dem Bild rausschneiden, durch eine Klamotte nach Wahl
ersetzen, fertig ist der 20-Uhr-Look!
5. Wunderwaffeim Wahlkampf. Den Grünen stünde es gut: Katrin und Cem,
Jürgen und Claudia – endlich Ton in Ton vor der Bundestagswahl.
Krisenerprobt sind die Uniformen ja.
Kathrin Müller-Lancé
27 Jun 2017
## AUTOREN
Kathrin Müller-Lancé
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