Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Wolfgang Gast leuchten der menschheit : Ausschuss, Buch und Pannen
Was passiert, wenn der Vorsitzende des NSA-Untersuchungsausschusses,
Patrick Sensburg, gemeinsam mit dem früheren Focus-Journalisten Armin
Fuhrer ein Buch schreibt? Das fragten sich die Mitarbeiter der Plattform
[1][netzpolitik.org]. Ihre Antwort: „… eine regierungspolitisch gefärbte
Interpretation … eine Rezension über das Streben nach Deutungshoheit.“ Das
Urteil ist vielleicht ein bisschen drastisch. Das heißt aber nicht, dass es
falsch ist.
„Unter Freunden“ haben Sensburg und Fuhrer ihr gerade erschienenes Buch
getauft (Plassen Verlag, 2017) und im Untertitel rhetorisch die Frage
gestellt: „Die NSA, der BND und unsere Handys – wurden wir alle getäuscht?…
Vielleicht ja, vielleicht auch nein. Ganz sicher sind sich jedoch beide
darin: Alles mächtig übertrieben. Beide werden nicht müde, Whistleblower
wie Edward Snowden als moralisch fragwürdige Scharlatane darzustellen. Dass
Snowden in Russland Unterschlupf fand – ein klares Indiz dafür, dass da was
mit dem russischen Geheimdienst gelaufen sein muss.
Der Vorsitzende des Ausschusses haut als Autor anderen ihre Meinung um die
Ohren. Und pikanterweise tat er das, bevor der Abschlussbericht des
Ausschusses überhaupt öffentlich ist.
Dass es diesen heute überhaupt gibt, war länger unklar. Auch das lag an
Sensburg. Der Vorsitzende weigerte sich, das Sondervotum von Linken und
Grünen in den Bericht aufzunehmen, da es angeblich geheimes Material
enthalte. Sensburg wollte das Votum in der Geheimschutzstelle des
Parlaments versenken. Linke und Grüne weigerten sich daraufhin, den Bericht
abzuzeichnen, gaben ihr Votum im Bundestag separat ab.
Allerdings ist es wiederum Sensburg zu verdanken, dass der nahezu
vollständige Bericht mit etlichen Staatsgeheimnissen nun doch öffentlich
ist. Sensburg hatte zum Schwärzen unerwünschter Zeilen im entsprechenden
PDF ein unsicheres Verfahren verwenden lassen, das die Aktivisten von
[2][netzpolitik.org] offenbar ohne größere Mühen knacken konnten.
Wolfgang Gast ist Redakteur der taz. Foto: privat
1 Jul 2017
## LINKS
[1] https://netzpolitik.org/
[2] https://netzpolitik.org/2017/geheimdienst-untersuchungsausschuss-wir-veroef…
## AUTOREN
Wolfgang Gast
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.