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# taz.de -- Mehr Geld für schnelle Radstrecken
> Umstieg Auf der Fahrradautobahn zur Arbeit: Der Bund darf sich künftig an
> der Finanzierung von Radschnellwegen beteiligen und spendiert bis zum
> Jahr 2030 jährlich 25 Millionen Euro
Bild: Kein Schnellradweg, aber dafür schön: am Aasee in Münster
BERLIN taz | Stau auf dem Arbeitsweg ist nervtötend, zeitraubend und
verschmutzt die Umwelt. Mit dem Rad an den Autoschlangen vorbei fahren
bietet sich da als sichere und sportliche Alternative an und soll noch
attraktiver werden. Der Bund kann sich nämlich künftig am Bau von
Radschnellwegen beteiligen.
Mit dem neu beschlossenen Bund-Länder-Finanzpakt hat der Bundesrat den Weg
für das entsprechende Gesetz freigemacht. Bisher finanzierten
ausschließlich Länder und Kommunen Radschnellwege.
Die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sollen mit 25 Millionen Euro pro
Jahr für Radschnellwege unterstützt werden – vorerst bis ins Jahr 2030.
Bereits für das laufende Jahr sind entsprechende Mittel dafür im Haushalt
eingeplant. „Radschnellwege sind als Teil eines nachhaltigen
Verkehrssystems in Deutschland ein relativ neues Instrument der
Verkehrspolitik und insbesondere für urbane Räume und Metropolregionen
interessant“, heißt es im Gesetz.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund DStGB begrüßt die Entscheidung im
Sinne der Verkehrswende, also des Umstiegs vom Auto auf das Rad. „Die Wege
sind wie Fahrradautobahnen zwischen Städten“, sagt Timm Fuchs,
Beigeordneter für Verkehr beim DStGB, der taz. „Dank Radschnellwegen wird
nicht bloß der Verkehr entlastet, sondern auch Schadstoffe minimiert und
die Gesundheit gefördert.“
Für einen konsequenten Umstieg beim Pendelverhalten sei der Bedarf an
finanziellen Mitteln jedoch noch viel höher. Es handle sich um einen
langfristigen Prozess, sagt Fuchs.
Dies zeigt der erste Radschnellweg Deutschlands im Ruhrgebiet: 2015
eröffnet, wird der vier Meter breite Weg seither stetig erweitert. Heute
erstreckt er sich über 11 Kilometer, bis 2020 soll er auf 102 Kilometer
ausgebaut werden. „Durch den Schnellradweg könnten wir 50.000 Autos von den
Straßen holen“, sagt ein Mitarbeiter des Regionalverbands Ruhr. „Schon
heute beobachten wir im Berufsverkehr eine höhere Anzahl an Radlern“, sagt
er. Laut ersten Zählungen sei man auf der Strecke zwischen Essen und
Mühlheim nahe an 2.000 Radfahrern pro Tag.
Diese Zahl ist deshalb wichtig, weil der Bund seine Gelder unter anderem an
diese Bedingung knüpft. „Der Bund will nur hochfrequentierte Wege
finanzieren“, sagt Timm Fuchs vom DStGB. „Strecken durch Wald und Wiese mit
einem Radfahrer pro Tag bringen halt keine Verkehrsentlastung.“
Fuchs erhofft sich eine möglichst unbürokratische und flexible
Mitfinanzierung des Bundes, damit möglichst viele Projekte zustande kommen
können. Dario Dietsche
12 Jun 2017
## AUTOREN
Dario Dietsche
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