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# taz.de -- Liebesgeschichten: Richtig oder falsch – mein Verein
Liebe und Leidenschaft empfinden Fans und Spieler für ihren Verein und tun
deshalb verrückte Dinge – egal ob im Handball, Fußball oder beim Tanzen. In
der fußballfreien Zeit wollen wir davon erzählen.
Als Linker wäre es ja naheliegend, St. Pauli-Fan zu sein. Doch das können
nur hoffnungslose Elendsromantiker. Zudem sucht man sich seinen Verein ja
nicht aus, sondern er wird einem gegeben. Und so bin ich nun mal Eintracht
Braunschweig-Fan.
Das ist nicht immer leicht, denn die Südkurve ist dafür berüchtigt, dass
aus ihr heraus Schmähgesänge gegrölt werden, in denen den verhassten
Hannoveranern ein Hang zu Inzest unterstellt wird, dass hier
pseudoironische antisemitische Transparente aufgehängt werden.
Und doch liebe ich diesen Club, verehre den besten Trainer der Welt, und
bin Spiel für Spiel in meinem Block, auch wenn es nur gegen Sandhausen
geht. Da stehen sie dann wieder alle: die Mitglieder des United FC, die
gerne mal ein paar Flüchtlinge mit ins Stadion bringen; der
Schriftstellerkollege, der stets darauf besteht, dass Jasmin Fejzić„den
Fünfer nicht beherrscht; aber ganz gut auf der Linie“ ist; dieser Typ, der
für ein Wettbüro in Kuala Lumpur oder London mantraartig die Spiele
kommentiert sowie natürlich mein Sohn, der schon Ken Reichel aufs Spielfeld
geleiten durfte. Wenn der in der 92. Minute den Siegtreffer erstolpert,
explodiert das Stadion mal wieder und in unserem Block geht es drunter und
drüber. Spätestens dann weiß ich, dass ich hier genau richtig bin – und
dass die Eintracht der großartigste Fußballverein von allen ist. Und dass
die meisten Fans – meine Familie – sowieso die geilsten sind! Und die paar
Probleme kriegen wir auch noch in den Griff. Axel Klingenberg
12 Jun 2017
## AUTOREN
Axel Klingenberg
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