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# taz.de -- heute in Bremen: „Gewaltige Aufgabe“
> Integration Die DIG diskutiert über das multikulturelle Zusammenleben in
> Israel
taz: Herr Vrankovic, Sie sagen dass die multikulturelle Vielfalt Israels
eine „unglaubliche Herausforderung“ darstellt. Warum?
Oliver Vrankovic: Viele der Einwanderer kamen aus undemokratischen Staaten.
Alle hatten einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund und
unterschiedliche Sprachen. Diese in Israel zu integrieren, war schon eine
gewaltige Aufgabe. Aber es klappte in großen Teilen sehr gut.
Beispielsweise gibt es immer mehr Hochzeiten zwischen verschiedenen
Einwanderungsgruppen. Trotzdem brodelt es auch heute noch unter der
Oberfläche. Viele Gruppen fühlen sich ungerecht behandelt und nicht voll in
die Gesellschaft aufgenommen. Das betrifft vor allem Einwanderer aus
Afrika.
Wie versucht man, diese Herausforderung zu bewältigen?
In Kommissionen und Expertentreffen wird viel diskutiert, wie man alle
Einwanderungsgruppen besser mit einbeziehen kann. Leider beginnen solche
Debatten erst im Anschluss von großen, zum Teil gewalttätigen Protesten.
Gilt Israel heute immer noch als Einwanderungsland?
Ja, die Einwanderung nach Israel wird sogar vom Staat gefördert. Aber
viele, die kommen, haben mit Problemen zu kämpfen. Deshalb gibt es auch
eine ebenso große Auswanderung.
Was sind das für Probleme?
Ein großes Thema ist es, eine passende Arbeit zu finden. Ein Großteil ist
davon frustriert. Die Realität in Israel sieht leider anders aus, als es
oftmals auf Rundreisen präsentiert wird.
Wie sieht diese Realität aus?
Neben der Suche nach einem passenden Job ist das Leben in Israel einfach
teuer. Man muss härter als anderswo arbeiten, um sich ein guten
Lebensstandart zu schaffen. Für viele Menschen, vor allem aus den
westlichen Ländern, ist das ein Kulturschock.
Fliehen viele Juden aus den arabischen Staaten nach Israel?
Ja, sie stellen die größte Einwanderungsgruppe in Israel dar. Nach dem
Unabhängigkeitskrieg mussten Menschen jüdischen Glaubens aus den arabischen
Staaten nach Israel fliehen, da sie dort verfolgt wurden. In Israel wurden
sie jedoch auch diskriminiert, da sie einen komplett anderen kulturellen
Hintergrund hatten, als die Juden aus Europa und Amerika. Das wird heute
langsam besser.
Interview Maximilian Schmidt
20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz
30 May 2017
## AUTOREN
Maximilian Schmidt
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