# taz.de -- Man sollte den Werder-Ultras danken: Undankbare Polizei | |
> Die Polizei ermittelt gegen einen Teil von Werder Bremens Ultras – wegen | |
> einer Choreo. Die Ultras und das Fan-Projekt kritisieren das und haben | |
> Recht damit. | |
Bild: Laut Thomas Hafke vom Fan Projekt ist das „eine bildlich-symbolische Da… | |
Als „öffentliche Aufforderung zu Straftaten“ und „gewaltverherrlichend�… | |
die Polizei Bremen eine Choreografie von linken Werder-Ultras interpretiert | |
– und Anzeige erstattet. Sie sammelt derzeit Beweise, um diesen | |
Anfangsverdacht zu bekräftigen, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Die | |
Innenbehörde ist zudem von der Genehmigung des Banners durch den Bremer | |
Klub „irritiert“. | |
Dabei hatte die antifaschistische Gruppe Cercle d’Amis (CDA) während ihrer | |
Choreo eigentlich nur ein Logo gezeigt, das schon seit Jahren in der | |
Ostkurve des Fußball-Bundesligisten Werder präsent ist: Eine maskierte | |
Person mit einer Zwille, die in den Himmel zielt. Diesmal auf einer Höhe | |
von 20 Metern und mit den Sprüchen: „Resist to exist“ und „15 Jahre | |
Antifa-Ultras“. Dazu ordnete ein Flugblatt Gruppe und Logo historisch ein. | |
Statt gegen sie zu ermitteln, sollten Innenbehörde und Polizei der | |
Ultra-Gruppe dankbar sein: Denn sie sorgt seit 2002 dafür, dass Hass und | |
Gewalt in Bremens Ostkurve wenig Platz haben. Als sie sich gründeten, waren | |
nicht Linke, sondern überwiegend Nazis in der Ostkurve spür- und hörbar. | |
Rechte Hooligans der „Standarte“ pöbelten und prügelten gegen alles, was | |
nicht deutschnational und heteronormativ war, gern mit Gesängen bis zur | |
Volksverhetzung: „Wir bauen eine U-Bahn von Hamburg bis nach Auschwitz“ | |
sangen 50 Hooligans in der Ostkurve einmal, wie sich ein Mitglied des CDA | |
im [1][taz-Interview] erinnert. Die Vorwürfe der Polizei seien | |
„lächerlich“. | |
Als sich die CDA gründete, solidarisierte sich die Ostkurve mit den linken | |
Fans und es entstanden weitere antifaschistische Ultra-Gruppen. Kein Wunder | |
also, dass das Logo auch für das Fanprojekt „nichts mit Gewalt zu tun“ hat: | |
„Es ist eine bildlich-symbolische Darstellung des Widerstands gegen damals | |
in der Kurve aktive Nazis“, sagt Thomas Hafke vom Fan-Projekt Bremen. | |
Ähnlich begründete Werder Bremen die Genehmigung der Choreo. Der CDA stehe | |
für eine klare Haltung gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und | |
Homophobie. | |
6 Jun 2017 | |
## LINKS | |
[1] /!5409502/ | |
## AUTOREN | |
Gareth Joswig | |
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