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# taz.de -- Grüne fünf Punkte zur Bienenrettung
> Naturschutz Landwirtschaft hat direkten Einfluss auf Artenvielfalt. Die
> Grünen wollen eingreifen
BERLIN taz | Zum internationalen Tag der Artenvielfalt am Montag hat die
Grünen-Fraktionschefin und Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Katrin
Göring-Eckardt, einen 5-Punkte-Pestizidreduktionsplan vorgestellt.
Hintergrund ist das massive Insektensterben in Deutschland, unter anderem
von Wildbienen. Bei der Besichtigung eines Bienenstocks mit dem
Schauspieler und Imker Moritz Vierboom in Berlin erklärte Göring-Eckardt
ihre Strategie: Im Fokus steht das Verbot von schädlichen Stoffen aus der
Landwirtschaft.
„In China müssen Blüten inzwischen mit Pinseln bestäubt werden. So weit
sind wir in Deutschland noch nicht“, sagte Göring-Eckardt. Den Bienen – und
anderen Bestäubern – gehe es trotzdem nicht gut: „In Städten haben wir
inzwischen mehr Insekten als auf dem Land, weil Gärten dort nicht so
intensiv bewirtschaftet werden.“ Vierboom, der sich ehrenamtlich um einen
Bienenstock auf dem Gelände der Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg
in Berlin-Mitte kümmert, bestätigt: „Wir haben im letzten Winter aus
unerklärlichen Gründen eines unserer beiden Völker verloren. Das sind 50
Prozent.“ Normal seien 10 Prozent Verluste.
Ziel des Rettungsplans der Grünen ist die Erhaltung der Artenvielfalt. Dazu
wolle man den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide deutlich
zurückfahren, schädliche Stoffe verbieten, alternativen Pflanzenschutz
ausbauen und Zulassungsverfahren verbessern. „Das geht natürlich nur in
Absprache mit Landwirten“, erklärte Göring-Eckardt. Es sei Aufgabe der
Grünen, den Umweltschutz zum Wahlkampfthema zu machen: „Wenn wir keine
ökologischen Themen aufgreifen, tut es niemand.“
Mit dem 5-Punkte-Plan schalten sich die Grünen in den am Freitag zwischen
Agrar- und Umweltministerium ausgebrochenen Streit um das
Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ein. Während Christian Schmidt (CSU)
die Pläne der EU-Kommission akzeptiert, Glyphosat weitere zehn Jahre
zuzulassen, lehnt Barbara Hendricks (SPD) nach Informationen des
Tagesspiegels eine Verlängerung ab. Göring-Eckart schließt sich der
Sozialdemokratin an: „In den letzten 30 Jahren sind 80 Prozent unserer
Insekten ausgestorben. Unter anderem wegen Pestiziden wie Glyphosat“,
kritisiert sie.
In Deutschland gibt es ungefähr eine Million Bienenvölker. Vor allem
Wildbienen leiden massiv unter intensiver Landwirtschaft und dem Rückgang
des Lebensraums.
Klara Weidemann
23 May 2017
## AUTOREN
Klara Weidemann
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